Gewinnwarnungen greifen um sich – Apple und Amazon unter Verkaufsdruck


Gewinnwarnungen greifen um sich – Apple und Amazon unter Verkaufsdruck – Energiekrise erst am Anfang?
 
 Liebe Leser,
 
die Stimmung trübt sich ein und selbst bei den größten Optimisten kommt langsam aber sicher Verunsicherung auf. Vor allem am Energiemarkt brodelt es gewaltig. Die Preise explodieren an allen Ecken und Enden. Dazu kommt, dass immer mehr Energieversorger in Schieflage geraten. So sollen jetzt die russischen Raffinerien von Rosneft treuhänderisch in Deutschland betrieben werden und Uniper braucht weitere Staatshilfen. Woher Deutschland und Europa das Geld nehmen will: Schulden. Und die Schuldenuhr tickt in großen Schritten weiter nach oben.
 
Die hausgemachte Energiekrise bohrt sich auch immer tiefer in das produzierende Gewerbe. Zunächst waren vor allem die energieintensiven Produktionsbetriebe betroffen. Jetzt geht es auch aufgrund mangelnder Zulieferungen tiefer in die anderen Industrien hinein. Ich habe bereits im 2. Quartal diese Entwicklung prognostiziert und bewahrheitet sich zusehends. Was in diesem Winter alles auf Europa zukommen könnte, kann man an der Nervosität sowohl in Berlin, Paris als auch in Brüssel erkennen. Man spricht ganz offen von Notfallplänen und warnt die Bevölkerung.
 
Die Anzahl ausgesprochener Gewinnwarnungen sind hier ebenfalls nicht verwunderlich. Selbst Apple und die Big Techs geben erste Warnungen heraus. Ganz deutlich macht es Meta / Facebook und dies zeigt sich auch am schwachen Kurs. Trotzdem sind die Kurse vor allem beim DAX immer noch erstaunlich hoch. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Deutschland ziemlich sicher in diesem Winter in eine starke Rezession rauscht.
 
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Daneben ist das Thema Inflation noch lange nicht vom Tisch. Im Gegenteil: meine Voraussage, dass sich die Inflation längst nicht am Peak befindet, machen die neuen Schätzungen jetzt zur Realität. Das ist wohl auch der Grund für die immer noch relativ hohen Bewertungen an den Aktienmärkten. Doch aufgrund der hohen Inflation nimmt die Wahrscheinlichkeit von weiteren heftigen Zinsschritten zu. Das trifft dann vor allem den Immobiliensektor und Unternehmen mit einem hohen Verschuldungsgrad. Das sieht man insbesondere im US-Index Russell, der deutliche Einbrüche verbuchen musste.
 
Wo das Ende der Fahnenstange sein könnte, haben jetzt Analysten ausgesprochen, die von einem weiteren Rückgang im Weltleitindex S&P 500 von bis zu 20-30% veranschlagen. Zudem knickt der Goldpreis aufgrund der erwarteten Zinsschritte weiter ein. Nun, ich habe in meiner Premium-Publikation www.SWISSMONDAY.de Gold-Minen übergewichtet, die teilweise im Minus notieren. Ich bleibe hier bei meiner These, dass Abschläge beim Goldpreis immer sehr gute Möglichkeiten zum Nachkaufen bieten. Deshalb rate ich auch zu einer erhöhten Cash-Quote, um solche Verwerfungen gut ausnutzen zu können.
 
Wie geht’s an den Börsen weiter?
 
Nach meiner Einschätzung werden in den nächsten Wochen eine Reihe von Gewinnwarnungen die Märkte treffen. Auf positive Meldungen zur Energiekrise will ich nicht setzen. Vielmehr kann ich mir eine tiefere Krise vorstellen, zumal die Krise zwar in den Medien besprochen wird, aber noch lange nicht bei allen Haushalten und Unternehmen angekommen ist.
 
Bei weiteren Verwerfungen großer Konzerne sehe ich für die nächsten Monate an den Börsen eher schwarz. Aus diesem Grund halte mich aktuell von Neuinvestitionen zurück und bleibe auf Beobachtungskurs.
 
Passen Sie auf sich auf und alles Liebe aus Asien,

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

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