DAX sehr nervös – Energie-Experte spricht Tacheles – UBS übernimmt Credit Suisse zum Spottpreis


DAX sehr nervös – Energie-Experte spricht Tacheles – UBS übernimmt Credit Suisse zum Spottpreis – Gold auf dem Weg zum Allzeithoch
 
Liebe Leser,
 
die Veränderungen sind sehr rasant. Vielleicht kommt es nur mir so vor, aber in meinem Umfeld höre ich ähnliche Sätze. Mit dem Blick auf die Börse jedoch verdichtet sich die Wahrnehmung. Denn die Ausschläge sind bei DAX40 teilweise 400 – 500 Punkte am Tag! Das ist ein Wahnsinn. Es deutet auf eine sehr hohe Nervosität hin. Und Nervosität bedeutet, dass in den Märkten einiges nicht mehr richtig funktioniert.
 
Die Credit Suisse ist für schlappe 3,25 Milliarden US Dollar durch die UBS übernommen worden. Dieser Kaufpreis ist eher ein symbolischer Betrag. Die UBS wollte doch keinen weiteren Klotz am Bein. Aber die Schweizer Regierung hat einfach gedrängelt, damit der Banken-Standort Schweiz nicht auseinanderfällt. Dabei ist aber der Schaden jetzt schon da und das Vertrauen in das globale Finanz-System ist in den letzten Wochen stark gesunken.
 
Das jüngste Highlight sind heute keine Unternehmensdaten oder Konjunkturdaten. Es sind die Entscheidungen der Zentralbanken. Und die Federal Reserve (US-amerikanische Zentralbank) hat in dieser Woche die Zinsen erwartungsgemäß um 0,25% angehoben. Es scheint das Ende der „Zins-Rallye“ eingeleitet zu sein. Weltweit gehen dabei die Streiks für Lohnerhöhungen in eine nächste Welle. Ich habe es in meinen zahlreichen Ausblicken schon geschrieben und ist ehrlich gestanden: langweilig. Doch diese Lohnpreisspirale kommt in diesem Jahr erst richtig in Fahrt und die Zentralbanken sind mit ihrem Latein am Ende.
 
Gestern habe ich eine interessante interne Auflistung der herumschwirrenden Derivate erhalten. Wenn man dies der offiziellen Geldmengenerweiterung der Zentralbanken gegenüberstellt, dann würde wahrscheinlich der wirkliche Bank-Run starten. Aber da bin ich ganz entspannt. Denn die Umschichtung großer Vermögenswerte (Cash) unter den Banken selbst ist in Gang gesetzt worden. Erinnern Sie sich bitte an meine Übergewichtung, die ich für Edelmetalle und Minen-Aktien in meinem Premium-Brief www.SWISSMONDAY.de im konservativen „Rainers Depot“ habe.
 
Gold hat kurzzeitig die Marke von 2.000 US Dollar überwunden. Aktuell zum Redaktionsschluss knapp unter 2.000. Der Weg zum Allzeithoch ist nicht mehr weit. Normalerweise müsste der Goldpreis bei steigenden Zinsen eher nach unten zeigen. Doch man sieht, dass die Inflation einen stärkeren Einfluss hat – oder in anderen Worten: die Inflationsrate ist immer noch höher als die Zinsen.
 
Das größte Problem jedoch sehe ich in der aggressiven Einmischung der EU (und Deutschland) Politik in die wirtschaftlichen Strukturen. Verbote, Subventionen auf der anderen Seite und absolute Unsicherheit verdrängt die freie Marktwirtschaft. Und zur Marktwirtschaft gehören auch Investitionen. Deutschland fällt bei Neu-Investitionen immer weiter zurück. Die politische Unsicherheit ist zu groß. Eine Planungssicherheit ist kaum noch gewährleistet. In wenigen Wochen werden die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet. Ich bin in der Tat kein Energie-Experte, aber spreche häufig mit Profis wie beispielsweise Robert Jungnischke.


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Aber ich habe gute Nachrichten: nach dem Gender-Quatsch kann man jetzt auch noch die Nachnamen anpassen und mischen. „Eigentlich“ müsste man über diesen Nonsens nicht schreiben. Aber es zeigt einfach die vollkommen sinnlose Überheblichkeit mit Zeugs, was niemand braucht. Und das, was man braucht … das wird abgeschafft. Man muss es mit Humor betrachten. Doch dieser Unfug trifft früher als später an das Knochenmark der Gesellschaft, Wirtschaft und Existenz. Dann hört bei vielen der Spaß auf. Achja, Ölheizungen sollen ja anscheinend auch ab 2024 verboten werden. Verbrenner-motoren werden mit E-Autos ausgetauscht, obwohl man erst einmal die Energie-Versorgung abschaltet. Ich muss Ihnen nix erzählen. Aber manchmal muss auch so ein Nonsens angesprochen werden. Denn ich kenne niemanden, der diesen Unsinn gut findet. Also: wir sind nicht alleine, sondern die Politiker sind untereinander alleine. Genau dies ist das Problem. Die beste Komödie, die man sich nur vorstellen kann.
 
Wie geht’s an den Börsen weiter?
 
Die Baustellen lassen sich nicht mehr länger verschleiern. Dennoch bedeutet es nicht, dass die Börsen weiter steigen können. Denn wie gesagt: die Inflation zeigt sich auch an den Asset-Klassen und ist vor allem von der Zentralbank-Politik abhängig. Realwirtschaftlich betrachtet sieht es in Deutschland / Europa nicht gut aus. Die USA haben auch ihre Probleme. Der Wandel bzw. die Veränderungen der Weltwirtschaft in Richtung der BRICS ist unübersehbar und somit ein Währungs-Krieg. Das sehe ich immer noch als größte Gefahr. Denn wenn der US Dollar seine Leitwährungs-Position verliert, dann gehen die Kriege weiter.
 
Long Story Short: letzten Mittwoch habe ich mich mit einem Freund und Fondsmanager aus Taiwan unterhalten. Die Einmischung der USA ist das Problem und nicht China – so seine Einschätzung. Bei den Banken wissen wir auch nicht wo der nächste Dominostein am kippen ist. Also die Gefahren sind für mich größer als die Chancen.
 
Genießen wir alle dennoch das Wochenende und sammeln weiterhin Kraft. In diesem Sinn, alles Liebe aus Asien,
 

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

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