Bislang ist die Berichtssaison eher unspektakulär. Aber in der nächsten Woche geht es mit einer Reihe von namhaften und realwirtschaftlich repräsentativen Unternehmen ans Eingemachte. Folgende Unternehmen stellen ihre Zahlen vor: Alphabet (Google), Coca Cola, General Electric, General Motors, HSBC, Kühne&Nagel, Microsoft, SAP, Twitter, UBS, Visa, BASF, Deutsche Bank, Ford, Mercedes, Puma, Amazon, Apple, Baidu, CNOOC, Credit Suisse, Fujitsu, Intel, Linde, Mastercard, Nestle, Petrochina, Samsung, Bank of China, Colgate, NEC, Volkswagen
Auf breiter Front zeichnet sich jedoch jetzt schon ab, dass zwar einige zuvor gesenkte Erwartungen übertroffen werden. Aber die Ausblicke sind jetzt schon betrübend, wenn man beispielsweise die Produktionssenkung beim Marktführer APPLE betrachtet. Die Lage beim erneut zuspitzenden Handelskrieg zwischen den USA, Europa gegenüber China ist in den Börsen keinesfalls eingepreist. Die ersten US-amerikanischen Chip-Produzenten ziehen sich jetzt aus China zurück. Im Gegenzug sind die Aussagen der chinesischen Regierung in Bezug auf Taiwan klar: China will Taiwan „zurück-erobern“. Der Russland-Ukraine bzw. NATO-Konflikt steht vor einer weiteren Eskalation. Entgegen jedem normalen Menschenverstand mit der Bemühung um Friedensgespräche, patrouillieren atomare Drohungen. Liebe Leser, wir befinden uns im Jahr 2022 und das hätte doch niemand von uns gedacht. Doch mir kommt es vor, als wäre diese Bedrohung für die Bevölkerung vollkommen abgestumpft. Ähnlich sieht es bei der bevorstehenden Energie-Versorgung bzw. Krise aus. In der Ukraine sind bereits die Lichter ausgegangen. Dabei ist jüngst die Ukraine in das europäische Stromnetz eingebunden worden.
Oh My God, könnte man an dieser Stelle sagen. Die Börse hat nach wie vor die bevorstehende Rezession nicht auf dem Schirm. In den USA können nach jüngsten Aussagen ca. 40% der Kreditkartenabrechnungen nicht beglichen werden. Durch die steigenden Zinsen gehen die Immobilien-Kredite (variable Refinanzierungen) durch die Decke. Das Fazit ist weltweit ein Rückgang der Immobilien-Preise, die zuvor ein Kernstück des Wohlstands waren. Wieder einmal sollte nach meiner Meinung hier die Finanz-Branche ein großes Problem bekommen. Und zwar diesmal größer als 2008 bei der Lehman Brothers Pleite.
Warum jedoch die Aktienmärkte dennoch relativ stabil sind, ist die Hoffnung der Anleger auf eine Kehrtwende der Notenbankpolitik. Aber in dieser Rezession mit der anhalten hohen Inflation wird es schwierig sein die eigenen Vermögenswerte über den Weg der Aktien zu sichern. Vielmehr ist mir klar, dass Edelmetalle total unterbewertet sind. Hierzu beleuchten die oben genannten Markt-Experten die Chancen und Risiken. Hier ist noch einmal der Link für Sonntag, 23.10.2022 um 19 Uhr (deutscher Zeit) zum kostenlosen Finanz-Stammtisch: https://us06web.zoom.us/j/83957234006?pwd=bTlzT2Q5QXBBUzM2K0xUa3QwY1BNQT09
Wie geht’s an den Börsen weiter?
Es ist relativ einfach die aktuelle Situation zu beschreiben. Man versucht wie die letzten Jahrzehnte die negative Realität mit der HOFFNUNG auf den goldenen Retter der Zentralbanken zu verdrängen. Es ist allerdings nur eine Frage der Zeit bis die Börse die Realwirtschaft einholt. Deshalb kann ich mich nur wiederholen, dass wir extrem auf den befürchteten „Schwarzen Schwan“ achten müssen. Das Gerüst des internationalen Finanz-Systems steht auf sehr wackeligen Beinen!
Alles Liebe aus Asien,
Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur
|