Amazon und Apple überraschen positiv – Meta / Facebook verbucht ersten Gewinnrückgang


 
Amazon und Apple überraschen positiv – Meta / Facebook verbucht ersten Gewinnrückgang – Rezession in den USA und Europa – Energie-Preis Schock in Deutschland und Europa
 
 
Liebe Leser,
 
für mich ist die Berichtssaison jedes Quartal ein Highlight und ich genieße es förmlich. Die Börsen laufen gefühlt weiterhin seitwärts mit steigender Tendenz. Dabei springen Einzelwerte durchaus in größerem Ausmaß hoch und runter. Wie erwartet sinken die Werbeeinnahmen bei den großen Big-Techs wie Alphabet / Google und Meta / Facebook. Es sind ganz klare Vorzeichen der bevorstehenden Rezession. So hat Facebook / Meta erstmals seitdem das Unternehmen an der Börse notiert einen Gewinnrückgang verbucht.
 
Die großen Gewinner sind wieder die Energie-Unternehmen wie Royal Dutch Shell oder Linde, die natürlich von den gestiegenen Preisen profitieren. Schwächer sieht es dagegen bei einigen Pharma-Aktien aus. Fresenius beispielsweise hat es förmlich zerrissen. Auch Pfizer hat nach den Zahlen trotz positiver Aussichten an Wert verloren. Stark waren – für mich äußerst überraschend – die Ergebnisse der Automobilhersteller. Mercedes, Volkswagen und Ford haben ihre Umsätze gesteigert.
 
Bislang kann man von einer erfolgreichen Berichtssaison sprechen. Der S&P 500 hat sich wieder über die 4.000 Punkte-Marke gehangelt und charttechnisch muss man sagen, sieht es für die Bullen sehr gut aus. Das berühmte Spiel scheint wieder zu funktionieren: je schlechter die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, desto mehr steigt die Börse, weil man von einer Rückkehr zur lockeren Geldpolitik der Zentralbanken ausgeht.
 
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Der Schein trügt
 
Die Bewertungen beruhen immer noch auf der Annahme einer steigenden Weltwirtschaft. Dabei ist es nicht nur logisch, sondern jetzt auch bewiesen, dass die USA und Europa in eine Rezession rutschen. Rezession = Schrumpfung der Wirtschaft. Glaubt die Börse bzw. die Anleger / Investoren nun wirklich, dass Aktien-Unternehmen bei einer schrumpfenden Wirtschaft trotzdem überdurchschnittlich stark wachsen? Ich war zu früh auf der Verkaufsseite, aber dafür habe ich auch keine Verluste bei den BIG-Techs wie Netflix von über 50% im Depot.
 
Die hohen Energie-Kosten treffen erst jetzt im 3. Quartal die Konsumenten und Unternehmen mit den neuen Rechnungen. Vor allem Deutschland und Europa ist davon hart betroffen. Die durchschnittlichen Einkommen von Arbeitnehmer werden für die gestiegenen Energie-Kosten draufgehen und zwacken zwangsläufig das Kapital für den Konsum ab. Viele Ökonomen haben diese logische Erkenntnis noch nicht beachtet. ABER: manchmal sollte man auf Kinder hören, die mit einem ganz rationalen Menschenverstand an solche Dinge herangehen. Dagegen stehen Pseudo-Professoren mit den wildesten Theorien, die sich in den Kreisen der Zentralbanken zusammenfinden.
 
JA, ich diskutiere sehr viel und bin wöchentlich in meinen Ausschüssen und Wirtschaftsverbänden in Asien unterwegs. Die Unternehmer jammern überall über die gestiegenen Rohstoff-Preise und es wird diskutiert wie und ob man die Preise an die Verbraucher weitergeben kann. Die Löhne sind zudem der Turbo für die Preisspirale. Im www.SWISSMONDAY.de bin ich mit der Auswahl der Goldminen teilweise massiv im Minus und habe privat noch einmal richtig nachgelegt (teilweise auch mit Optionsscheinen). Ich schreibe es, weil ich nochmals auf die Auswirkungen der Inflation hinweisen will. Charttechnisch sieht es beim Goldpreis jetzt tatsächlich aus, als hätte sich bei der 1.700 US Dollar Marke ein Boden gebildet. Übrigens habe ich privat in dieser Woche auch physisch bei Gold nachgelegt und sehe Korrekturen als ausgezeichnete Chance zuzukaufen.
 
Das positive an der aktuellen Entwickelung ist eine große Bereinigung der Bewertungen und Marktverhältnisse. Auch eine neue Werte-Ordnung kann eine positive Bereinigung sein, die insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stattfindet. Danke sagt man vor allem in schwierigen Zeiten, wenn nicht alles mehr selbstverständlich ist. Vielleicht bin ich in meinen Texten manchmal ein paar Monate schon voraus. Denn wenn ich mit Freunden aus Europa telefoniere, dann kommt es mir vor, als wäre ich von einem anderen Stern. Meistens höre ich nämlich, dass doch alles okay sei. Nun, wie gesagt: ich lebe in Asien und sehe die Situation von außen bzgl. Europa und Deutschland falsch.
 
Wie geht’s an den Börsen weiter?
 
Es gibt einen Börsen-Spruch, der mir richtig auf den Wecker geht: „ALLES IST EINGEPREIST“. Nun, das mag durchaus sein, aber dann nimmt man einfach eine höhere Bewertung in Kauf. Selbst Aktien sind in inflationären Phasen „inflationär“. Dasselbe gilt auch für andere Asset Klassen wie Immobilien. Allerdings sieht man bei den Immobilien-Preisen erste Einbrüche und somit gilt das natürliche Gesetz bei Abschwüngen, dass es früher oder später alle Vermögenswerte treffen wird. Deshalb kann man kurzfristig auf charttechnischer Basis durchaus von einer weiteren Erholung am Aktienmarkt ausgehen. Aber langfristig wird die Rezession auch die Börse einholen.
 
Genießen Sie das Wochenende und alles Beste aus Asien,

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

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