Meine Kernfrage für die nächsten Wochen im Zuge der Berichtssaison und den Aussichten ist: Wie entwickelt sich das Konsumenten-Verhalten? Werden die Konsumenten eher zurückhaltend sein? Und wie reagieren die Unternehmen auf die Trends. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass die nächsten Wochen weiterhin stürmisch und hoch volatil bleiben. Zunächst konnten die Unternehmen in der Berichtssaison die Anleger etwas beruhigen. Doch geopolitisch ist es alles andere als beruhigend. Wohin auch immer man schaut sieht man Krisen. Russland / Ukraine mit der Einmischung durch Sanktionen der EU und USA, Taiwan / China mit dem sensiblen Besuch von Nancy Pelosi und Spannung mit den USA sowie im Nahen Osten mit Iran, Türkei, Syrien, Afghanistan, etc.
Manchmal habe ich das Gefühl als wären die Menschen und Anleger mittlerweile von dem Säbelrasseln und Kriegsgefahr derart abgestumpft, dass man solches Konfliktpotenzial nicht mehr ernst nimmt. Man ist auch in Europa derart vom Wohlstand verwöhnt, um die Folgen der gekappten Gas-Lieferungen durch die Pipelines nach Deutschland / Europa überhaupt wahrzunehmen. Nach dem Motto: Es wird schon alles gut wie immer, verblasen viele Menschen ihre letzten Reserven im Sommerurlaub. Das soll auch jedem gegönnt sein. Doch man sieht beim Verbrauchervertrauen bereits erste massive Einschnitte, die auf Preiserhöhungen = Inflation zurück zu führen sind und dadurch zwangsläufig über kurz oder lang auch die Unternehmensgewinne in Gefahr bringen.
Wie geht’s an den Börsen weiter?
Ich bleibe an meinem eher neutralen und vorsichtigen Ansatz, weil sich die Welt zweifelsohne im Umbau befindet. Der Ansatz bei den Edelmetallen weiter nachzukaufen sehe ich als absolut sinnvoll. Es ist ein langfristiges Investment, weil die Flucht von der Währung immer mehr Fahrt aufnimmt.
Genießen Sie das Wochenende und alles Beste aus Asien,
Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur
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