Paypal schießt durch die Decke – 8% Konsumeinbruch in Deutschland


 
Paypal schießt durch die Decke – 8% Konsumeinbruch in Deutschland – Geopolitik hält die Welt in Atem
 
Liebe Leser,
 
in meiner über 25-jägrigen Laufbahn im Finanzjournalismus und Investor kann ich mich an keine Phase erinnern, in welcher sich die Ereignisse derart überschlagen wie in den letzten 3 Jahren. Prinzipiell kann ich in jeder Ausgabe parallel verschiedene Themen zu Politik und Wirtschaft aufnehmen. Im Endeffekt fügen sich jedoch die Fäden mit dem Ergebnis eines sinkenden Konsums zusammen. Deutschland hat den höchsten Konsum-Einbruch im Einzelhandel seit 25 Jahren. Über 8% sind hier die Käufe eingebrochen.
 
Das 3. Quartal wird nach meiner Ansicht erst die Folgen der gestiegenen Erzeugerpreise (teilweise um über 30% im 2. Quartal) und der Energie-Kosten im Verbraucher-Sektor bemerkbar machen. Deshalb ist es umso mehr verwunderlich, dass sich die Aktienmärkte dennoch auf einem relativ hohen Niveau halten. Ich begründe es mit der zunehmenden Flucht aus dem Geld, um der Inflation zu entkommen. Doch das inflationsbereinigte KGV (Schiller KGV) hat einen sehr hohen Stand erreicht, was wiederum auf eine theoretische Überbewertung der Aktienmärkte hindeutet.
 
Bei Sunmirror gab es in dieser Woche eine Pressemitteilung: „Zug, Schweiz: 3. August 2022. SunMirror AG („SunMirror“; ISIN CH0396131929) gibt hiermit bekannt, dass sie nach vorliegenden Informationen wieder als alleinige Gesellschafterin ihrer indirekten Tochtergesellschaft Lithium 1 Pty Ltd, Australien, registriert ist.“ Leider gibt es zur Finanzierung für die Übernahme von Latitude 66 noch keine Neuigkeiten, obwohl im Markt über eine Neuverhandlung spekuliert wird. Hier muss man noch Geduld haben. Es war auch für mich überraschend, dass die Finanzierung trotz anscheinender Zusage geplatzt ist.
 
PayPal hat mit seinen Zahlen in dieser Woche die Anleger positiv überrascht und die Aktie nach oben geschoben. Insgesamt hat sich der Technologie-Index Nasdaq sehr positiv entwickelt. Übrigens habe ich im www.swissmonday.de fast beim Tiefpunkt abgegriffen. Ich will nur damit sagen, dass ich nicht immer nur vor fallenden Kursen warne, sondern auch die Chancen bei überverkauften Aktien nutze. Ich habe bei Netflix den Stopp Loss auf 215 Euro gesetzt.

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Meine Kernfrage für die nächsten Wochen im Zuge der Berichtssaison und den Aussichten ist: Wie entwickelt sich das Konsumenten-Verhalten? Werden die Konsumenten eher zurückhaltend sein? Und wie reagieren die Unternehmen auf die Trends. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass die nächsten Wochen weiterhin stürmisch und hoch volatil bleiben. Zunächst konnten die Unternehmen in der Berichtssaison die Anleger etwas beruhigen. Doch geopolitisch ist es alles andere als beruhigend. Wohin auch immer man schaut sieht man Krisen. Russland / Ukraine mit der Einmischung durch Sanktionen der EU und USA, Taiwan / China mit dem sensiblen Besuch von Nancy Pelosi und Spannung mit den USA sowie im Nahen Osten mit Iran, Türkei, Syrien, Afghanistan, etc.
 
Manchmal habe ich das Gefühl als wären die Menschen und Anleger mittlerweile von dem Säbelrasseln und Kriegsgefahr derart abgestumpft, dass man solches Konfliktpotenzial nicht mehr ernst nimmt. Man ist auch in Europa derart vom Wohlstand verwöhnt, um die Folgen der gekappten Gas-Lieferungen durch die Pipelines nach Deutschland / Europa überhaupt wahrzunehmen. Nach dem Motto: Es wird schon alles gut wie immer, verblasen viele Menschen ihre letzten Reserven im Sommerurlaub. Das soll auch jedem gegönnt sein. Doch man sieht beim Verbrauchervertrauen bereits erste massive Einschnitte, die auf Preiserhöhungen = Inflation zurück zu führen sind und dadurch zwangsläufig über kurz oder lang auch die Unternehmensgewinne in Gefahr bringen.
 
Wie geht’s an den Börsen weiter?
 
Ich bleibe an meinem eher neutralen und vorsichtigen Ansatz, weil sich die Welt zweifelsohne im Umbau befindet. Der Ansatz bei den Edelmetallen weiter nachzukaufen sehe ich als absolut sinnvoll. Es ist ein langfristiges Investment, weil die Flucht von der Währung immer mehr Fahrt aufnimmt.
 
Genießen Sie das Wochenende und alles Beste aus Asien,

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

Achtung: Wichtiger Hinweis auf bestehende Interessenkonflikte

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass im Rahmen dieser Publikation Interessenkonflikte bestehen:

  1. Die MSM GmbH & Co. KG und ihr nahestehende Personen besitzen Aktien der empfohlenen Gesellschaft (in diesem Fall: Sunmirror) und beabsichtigen, diese im Rahmen und zu jedem Zeitpunkt dieser Empfehlung zu verkaufen. Hierin besteht ein eindeutiger und konkreter Interessenkonflikt.
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