Steigende Kurse durch Aktienrückkauf Programme – Linde verlässt den DAX – Nervosität zum Wochenausklang steigt
Liebe Leser,
ich bin gerade auf einem „Refresh-Urlaub“ und habe festgestellt, dass manchmal weniger mehr ist. Während sich der ein oder andere Leser mit diesen Zeilen angesprochen fühlt, ist es sehr erfrischend nicht nur 10 Stunden vor dem Bildschirm zu kleben. Aber jetzt zur Börse. Denn im Wochenvergleich notieren die Indizes nahezu unverändert. Also habe ich im „Refresh-Urlaub“ mit täglich nur ca. 1 Stunde am Laptop nichts Großes verpasst.
Aber dennoch gibt es natürlich interessante Ereignisse an den Finanzmärkten. Die Zentralbank-Politik ist immer noch das Thema Nummer 1 an den Finanzmärkten. Die Anleihen steigen und zwischenzeitlich auch die Börsen. Irgendwas passt hier nicht zusammen. Bei vielen Unternehmensergebnissen kommt jetzt genau mein vermutetes Phänomen: die zuvor gesenkten Erwartungen werden übertroffen. Dagegen sind in vielen Fällen die Nettoergebnisse gegenüber dem Vorjahr tatsächlich gesunken. Der DAX und S&P liegen nur noch wenige Prozentpunkte vom Allzeithoch entfernt. Ist das gesund?
Nun, im www.SWISSMONDAY.de bin ich im „Rainers Depot“ sehr konservativ aufgestellt. Dem ein oder anderen Leser möge dies langweilen. Doch ich sehe diese Positionierungen als langfristig sicheren Hafen. Im 10.000 Euro-Depot geht es um sportliche eher spekulative Engagements, die Ausreißer für das Depot sein sollen und zu einer Beimischung dient.
Einige Konzerne greifen jetzt mit „Aktien-Rückkäufen“ wieder in die Trickkiste. Nur einige Beispiele aus dieser Woche: Mercedes beschließt Aktienrückkauf in Milliardenhöhe, Commerzbank plant Aktienrückkaufprogramm, United Internet: viel Geld für Aktienrückkäufe, MTU liebäugelt mit Aktienrückkäufen, Britische Bank erfreut Anleger mit Aktienrückkauf, Glencore kündigt Aktienrückkauf an, BNP Paribas plant … also die Liste ist international und unendlich lang. ABN Amro, Shell, Aurelius, Barrick Gold, Novo Nordisk sind auch auf der Liste.
Das perfide an Aktien-Rückkäufen ist, dass die Konzerne mit Cash-Flow Kapital ihre eigenen Aktienkurse nach oben treiben. Was geschieht allerdings bei einer Trendwende in einen Bärenmarkt? Was geschieht mit dem operativen Cash, wenn der eigene Aktienkurs um 20 oder gar 30% einknicken sollte? Ich glaube, dass zu wenig auf diese Gefahren hingewiesen wird. Durch die „Bonus-Systeme“ für die Vorstände, die häufig auf die Entwicklung des Aktienkurses extra vergütet werden, sind solche Stimulierungsmaßnahmen natürlich verlockend.
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