SAP und Netflix enttäuschen – Microsoft & weitere BIG Techs vor den Zahlen – Chipaktien könnten vor Korrektur stehen
Liebe Leser,
auch an den Börsen ist „Hitzefrei“. Die Bewegungen sind so gering, dass der Blick auf die Börsen-Ticker sehr langweilig wirkt. Doch wie das alte Sprichwort heißt: „die Ruhe vor dem Sturm“ könnte mit der großen Welle der neuen Berichtssaison, die nächste Woche mit den BIG-Techs ihren Höhepunkt erreicht, zutreffen. Unter anderem kommen wichtige Zahlen von Microsoft, Alphabet / Google, Meta / Facebook, Amazon, Mastercard, Visa, etc. Bekanntlich sind diese Wochen für mich immer ein Highlight, weil es Aufschluss über den aktuellen Stand und gleichzeitig Ausblicke gibt.
Die ersten Ergebnisse wurden in der abgelaufenen Woche schon veröffentlicht. Traditionell haben die Banken das große Halbjahr-Spektakel eröffnet. Als erste Tendenz kann man jedoch sehen, dass die Gewinnmargen eher schwächer ausfallen. Das wird vor allem auch bei den Tech-Werten interessant. Denn ich habe häufig auf die geringen Auftragseingänge beim weltweit größten Chiphersteller Taiwan Semiconductor hingewiesen, die u.a. auch für Nvidia als Schwergewicht im Chipsektor produziert. Also auch in diesem Bereich wird und bleibt es spannend.
Die Tech-Werte sind im 1.Halbjahr stark gestiegen. Dagegen haben sich die defensiven Sektoren eher schwach entwickelt. Somit sieht man auch, dass die Schwergewichte – die Tech-Werte – den S&P 500 nach oben gezogen haben. Die Zahlen von Netflix, die auch dem Tech-Sektor zugeordnet wird, waren eher enttäuschend. Das zeigte sich auch am Kurs, der nach den Zahlen um 8% nach unten korrigierte. Viele Erwartungen für das 2.Halbjahr werden bereits im Vorfeld der Zahlen gesenkt. SAP beispielsweise hat die Erwartungen im Cloud-Bereich gesenkt, ebenfalls TSMC, die dann auch den gesamten Chipsektor u.a. mit ASML ins Minus jagte. Doch man muss gesagt aussprechen, dass dieser Bereich aufgrund der künstlichen Intelligenz – Hoffnung in den letzten Monaten sehr gut gelaufen ist.
Ohne an diesem Punkt auf den politischen Unsinn einzugehen, nehmen jetzt die Insolvenzen zu. Die Folgen werden schrittweise bzw. im Galopp in der 2.Jahreshälfte in der Realität noch stärker zu sehen sein, als zuvor. Die politischen Entscheidungen sowie die Folgen der gestiegenen Preise = Inflation kommen immer zeitverzögert in der Realwirtschaft an. Außerdem bleibt auch das Thema Währungen ein heißes Thema, das sich spätestens zum BRICS Treffen am 22.August auf der Weltbühne als ganz großes Thema bis in die Regional-Zeitungen zeigen wird. Außerdem scheint der „Kampf“ um die Vormachtstellung und Launch der neuen Digital Zentralbankwährungen (CBDCs) offiziell entfacht zu sein. Eines ist für mich glasklar: das 2.Halbjahr wird sehr große Veränderungen bringen!
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