Sanktionen: Russland nach Gas jetzt auch Kohle – Was passiert beim Delisting von chinesischen Aktien?


 
Sanktionen: Russland nach Gas jetzt auch Kohle – Was passiert beim Delisting von chinesischen Aktien? – Physisches Gold bleibt sicherer Hafen
 
Liebe Leser,
 
man weiß wirklich nicht mehr über welchen Irr-Sinn man in einer Phase des weltweit politischen Chaos berichten soll. Ich habe bereits über die „komischen“ Entscheidungen der Politiker (vor allem in Europa) geschrieben. Eine Energie-Sicherung ist absolut abgewendet. Mit Händen und Füßen wendet man sich gegen die Versorgung von Deutschland und der Europäischen Union. Während man im Bundestag niemanden erreicht und die Urlaubszeit eine Art von „Fußball-WM im Sommermärchen“ feiert, werden weitere Gesetze und Sanktionen beschlossen.
 
Nach den Sanktionen gegen russisches Gas wurde jetzt auch der Import von Kohle aus Russland beschlossen. Jetzt ist schon die Öl-Sanktion für Russland ab Ende 2022 / Anfang 2023 beschlossene Sache. Daneben wird die Atomkraft in Deutschland abgebaut, während rund 50% der AKWs in Frankreich aufgrund von Wartungsarbeiten ausgesetzt sind.
 
Nun, ich weise seit vielen MONATEN in diesem Format und beim www.SWISSMONDAY.de logisch auf die Konsequenzen der übertrieben hohen Inflation mit verheerenden Folgen hin. Es ist mir auch schon Leid darüber jede Woche zu schreiben. Denn die Entlastungspakete werden nicht nur NICHT funktionieren, sondern zu weiteren Schulden-Quoten führen. Die Preise flitzen nach oben und werden nicht nur die Privathaushalte zerstören: Auch die Unternehmen bzw. der Mittelstand wird so sehr in die Insolvenz getrieben, dass hier ein weiterer Turbo für die Arbeitnehmer zukommen muss.
 
Kommen wir zu den Börsen: Irgendwie spielt die Börse seit vielen Jahren das „Hoffnungs-Szenario“. Obwohl die Rezessionsgefahr nun selbst auf den Wachstumsmotor China durch eine Abstufung von Goldman Sachs und Nomura Securities fällt, steigen die Börsen. Logisch, sagen die „Bullen“, weil dann die Zentralbanken ihren Zinskurs entgegen der extrem hohen Inflation abschwächen wird. JA oder NEIN? England und Spanien haben in der Inflation bereits einen 2-stelligen Bereich mit über 10% überschritten. Die Zinsen liegen dagegen weiterhin auf einem historischen Tief.
 
Produktanbieter aus den Bereichen „nicht-existenziellen Güter“ wie Nvidia, Facebook & Co. geben klaren Hinweise auf Gewinnwarnungen heraus. Die Börse bleibt dabei ganz entspannt. Sind es mittlerweile wirklich nur noch Computer, welche den Handel zwischen Kauf und Verkauf für die größten Vermögensverwalter der Welt steuern? Ich weiß es nicht, aber es ist schon bedenklich, dass man dieses Spinn(er)-Netz immer weiter nur auf Hoffnung schürt. Es war damals in der Amtszeit unter Trump ein neuer Börsen-Turbo, weil man von einem Hoffnungs-Schimmer beim Thema Handelskrieg zwischen China und USA ausging. Heute liegt die Hoffnung auf weitere Geldschwemme durch die Zentralbanken.

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Heute spricht man von der Hoffnung auf ein Ende des Russland / Ukraine Krieg, Ende der glasklar vorherrschenden Energie-Krise und im China / Taiwan Konflikt passiert sowieso nix. Verehrte Leser, das ist UNFUG. Die meisten Marktteilnehmer kennen keine fallenden Börsen. Die Geldmengenausweitung ist gestoppt. Eine solche Bewegung kennt man in der heutigen Volkswirtschaftslehre nicht mehr. Daneben kennt man vor allem in der westlichen Welt keine kriegerischen Auseinandersetzungen mehr. Noch einmal: ich male hier keinen Teufel an die Wand. ABER die Wahrscheinlichkeit extremer Verwerfungen der wirtschaftlichen Situation ist in meinen Augen sehr hoch.
 
Im Falle Russland – und hier bin ich selbst privat mit der Gazprom-Aktie betroffen, sieht man die potenziellen Gefahren ganzer Märkte und Aktien. Was geschieht, wenn die USA tatsächlich chinesische Aktien delisten? – OK, dann kann man noch über Hong Kong handeln, was jedoch auch bereits in den Händen Chinas ist. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass Aktien im Zuge der vollumfassenden Digitalisierung nicht unbedingt der sicherste Hafen sein muss. Deshalb beharre ich auch immer auf den Kauf von physischen Edelmetallen. Das hat man wenigstens in der Hand.
 
Wie geht’s an den Börsen weiter?
 
Im Sommer sind die Handelsumsätze grundsätzlich geringer als in den anderen Saisons. Es ist auch schwierig auf die Analystenkommentare der großen Player einzugehen. Denn üblicherweise haben großen Investmenthäuser bereits die entsprechenden Positionierungen vor Veröffentlichung vorgenommen. Also an diesem Punkt Vorsicht walten lassen und nicht alles ausschließlich pessimistisch sehen.
 
Meine Anlagestrategie im Rainers Depot auf www.SWISSMODAY.de ist sehr defensiv ausgestellt. In der Tat hinken die Minen-Aktien hinterher, weil auch hier die Produktionskosten nach oben laufen während sich die Preise für Edelmetalle auf der Stelle bewegen. Nichtsdestotrotz erwarte ich im 3. Quartal schwache Zahlen vor allem bei „nicht existenziellen Güter-Produzenten“.
 
Genießen Sie bitte das Wochenende und alles Liebe aus Asien,

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

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