Zins-Schock oder Rally? – USA im Streit mit China über Chip-Produktion – Russland und die NATO im Nuklearkrieg?
Liebe Leser,
die Statistik zeigt, dass man den Juli als Freifahrtschein an den Börsen bezeichnen darf. In den letzten ÜBER 10 Jahren war der Juli aufgrund des Sommerlochs mit niedrigen Handelsvolumen ein regelrechter Juwel für Anleger. Doch am Mittwoch hat sich die Stimmung in den USA etwas eintrübt. Denn die FED (US-Zentralbank) erwägt doch weitere Zinsschritte nach oben. Und dies, obwohl sich der Arbeitsmarkt in der Statistik als sehr robust erweist. Dabei sind die Medien auch noch voll überfüllt mit Nachrichten über eine potenzielle Eskalation zwischen der Ukraine und Russland um das Atomkraftwerk, welches am Ende zu einem neuen Tschernobyl führen könnte. Aber der Kern sind die Zinsen und somit die Fiskalpolitik.
Im Prinzip ist die ganze Geschichte ganz einfach: Wer investieren muss, hat höhere Kosten. Und dies betrifft insbesondere die „Growth-Companies“ (Wachstums-Unternehmen). Daneben ist es ganz offensichtlich, dass sich der Wirtschaftskrieg zwischen den USA und China in Bezug auf die Chip- und Zulieferertechnologie weiter zuspitzt. Nachdem die USA die Lieferung von Chips nach China „auf Sanktion gesetzt hat“ und der Taiwan-Konflikt hinter den Kulissen brodelt, hat jetzt China die Exporte von wichtigen Rohstoffen wie Germanium verhindert. Nun, was bedeutet dies? Nvidia & Co haben jetzt Probleme ihre Chips in China einzuführen, und die Produzenten haben keine oder nur eingeschränkt Waren / Rohstoffe für die Produktion der Chips.
Ganz doof für die Weltwirtschaft, würde man sagen. Und genauso sieht es auch aus. Denn beide Parteien schießen sich selbst ins Knie. Es wäre „witzig“, wenn es einen lachenden Dritten gäbe, aber den gibt es nicht. Somit ist die Situation auf geopolitischer und wirtschaftspolitischer Sicht ziemlich ernst geworden. Denn die „Bürger“ wollen schließlich ihren Wohlstand behalten oder sogar ausbauen. Das ist allerdings den „Macht-Monopolen“ nicht gerade angenehm, denn schließlich „ver“dienen diese ihr Geld durch die Steuer-Einnahmen.
Verknappungspolitik führt zu steigenden Preisen. Nun, das ist ganz logisch. Und wer die Macht hat, kann die natürlichen Prozesse entsprechend beeinflussen. Sobald jedoch die Balance aus den Fugen gerät, dann rafft es der letzte Depp. Das führt zu einer politischen Eskalation, die ich an diesem Punkt nicht weiter ausführen muss. Inflation, Werte-Verlust, Verbote und der Weg zu ideologischem Mach-Missbrauch ist die Folge. Es ist ein psychologischer Effekt für eine Konfrontation zwischen „Politik“ und „Volk“.
Am Donnerstag hat es dann eine erhebliche Korrektur an den Märkten gegeben. Man wird zunehmend nervös, was ich schon in meiner letzten Ausgabe beim www.SWISSMONDAY.de geschrieben haben. Ich gebe zu: die Edelmetalle sind gegenüber den Corporate-Märkten zurückgeblieben und ich bin massiv übergewichtet. Das ist aber nicht schlimm, wenn man sich langfristig ausrichtet. Die Inflation wird weltweit auf einem hohen Niveau bleiben und die Schulden sind derart hoch, dass man es nur mit einer Hyper-Inflation beruhigen kann. Wie kann man es hinbekommen? …
… diese Frage beantworte ich gerne im nächsten Special vom Premium-Dienst www.SWISSMONDAY.de
Die teilweise unberechtigte Rally bei den BIG-Techs ist schon beeindruckend. Es sind eigentlich nur rund 10 Unternehmen von 500 im größten Welt-Index = S&P500, die den Weltmarkt kontrollieren. Davon profitieren natürlich auch andere Big-Player, die sich schlichtweg an Aktien = Vermögensverwalter engagieren. Bitte bedenken wir alle, dass die Marktwirtschaft durch eine Art von „Verbots-“ / Regulierungs- oder Planwirtschaft ersetzt wird. Sobald die Marktwirtschaft ausgehebelt wird, dann kann man durchaus von Manipulation sprechen. Eine Frage: wie können die westlichen Aktienmärkte in der Region der Allzeithochs bewertet werden, wenn die Rezession in dieser Hemisphäre offensichtlich ist. Ein entscheidendes Beispiel sind hier die berühmten Rahmenbedingungen. Das Heiz-Gesetz (allein dieses Wort muss man sich unter der Zunge zergehen lassen) ist jetzt zunächst abgeblasen. Und was steckt dahinter? Es scheint heutzutage schon gefährlich zu sein, dass man diese Themen der autoritären Übergriffigkeit ausspricht.
|