Vorgezogene Jahresendrally – Hoffnung bei Energiepreisen für die Industrie


Aktien, Gold und Öl in Schockstarre – Künstliche Intelligenz auf dem Abstellgleis – Vorgezogene Jahresendrally – Hoffnung bei Energiepreisen für die Industrie

Liebe Leser,
  
ich unterscheide grundsätzlich gerne zwischen Trader und Investoren. Von diesem Spektrum habe ich gute Freunde in beiden Bereichen. Dabei gähnen aktuell die Investoren, wenn man sich allein diese Woche anschaut. Es herrscht ein Seitwärtstrend. Bei den Tradern sieht es anders aus, weil diese Gruppe die Tagesschwankungen nutzt. Während der DAX zum Beispiel auf Wochenbasis nahezu unverändert ist, haben die Trader täglich die Schwankungen genutzt.
 
Bevor ich hier ein Trader-Spezial schreibe, möchte ich mich auf die viel diskutierte Endjahres-Rally an den Börsen konzentrieren. Wieso halten sich die Börsen eigentlich so stabil oben oder für die andere Seite: wieso ist kein Börsen-Boom entfacht? Schauen wir einfach auf den Ölpreis. Auf der einen Seite spricht die geopolitische Anspannung im Nahen Osten und die Förderkürzung von Saudi Arabien für einen Preisanstieg. Auf der anderen Seite sollte der Ölpreis aufgrund eines zu erwarteten Wirtschaftsabschwungs im Westen fallen. Das Ergebnis ist: Stillstand. Ähnlich sieht es bei den Aktienmärkten aus.
 
Kurzer Einwurf: im Rahmen meiner regelmäßigen Updates zu Avemio kann man auch in dieser Woche wieder auf einen stolzen Kursanstieg zurückblicken!
 
Sobald sich die Inflationsdynamik abschwächt werden die Zinsen wieder gesenkt. Aber fällt man sogar in eine kurzfristige Deflation, dann hätten die Unternehmen weniger Margen und dadurch sinkende Gewinne. Das Ergebnis: Stillstand. So einfach kann man die aktuelle Situation begründen. Dennoch kommt der Tag des Ausbruchs in eine bestimmte Richtung (egal ob hoch oder runter). Aber die Ausbrüche werden dynamisch sein, weil sich dann die Märkte ganz klar und dynamisch für eine bestimmte Richtung entscheiden.
 
Das Thema „künstliche Intelligenz“ ist etwas abgedroschen. Genau hier sehe ich erste Chancen, dass man sich die Unternehmen aus diesem Segment genauer anschaut. Nvidia ist an dieser Stelle wieder ein Zugpferd. Als meist bewerteter Chip-Wert ist es für die Chip-Branche richtungsweisend und die Zahlen kommen traditionell in der Berichtssaison später als bei Microsoft, Apple, etc.. Im Vorquartal hat Nvidia positiv überrascht, aber auch mit dem negativen Geschmack von hohen Umsätzen einer unbekannten „Handelsgesellschaft“, über welches ich bereits berichtet habe. Die Zahlen von Nvidia werden Aufschluss über die aktuelle Situation und Erwartungen geben.
 
In Deutschland hat am Donnerstag eine mögliche Steuererleichterung bei Energie Unternehmen für eine positive Stimmung gesorgt. Ich kann mir dennoch keine große Verbesserung der Ausgangssituation von erheblich steigenden Zusatzkosten (Maut, CO2-Steuer-Anhebung, etc.) für 2024 vorstellen, die jetzt schon in den deutschen Aktien eingepreist sind. Vielleicht verstehe ich auch das volkswirtschaftliche Prinzip nicht. Im Falle einer Geldmengenausweitung und weiterer Schuldenaufnahme Deutschlands, die den Konsum anfüttert, wäre eine Lösung. Doch diese Lösung wäre eine erneute inflationäre Börse. Logisch ist es auch, dass in inflationären Zeiten die Umsätze der Unternehmen kurzfristig steigen. Die Preise werden schließlich dem Konsumenten weitergegeben, weshalb es überhaupt zu Konsum-Inflation kommen kann.


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Und jetzt bin ich schon bei meinem Lieblingsthema GOLD. Die stählerne Marke von 2.000 US Dollar scheint tatsächlich hartnäckig zu sein. Doch es ist ohnehin überraschend, dass trotz massiv gestiegener Zinsen und Staats-Anleihen der Goldpreis in der Nähe vom Allzeithoch hängt. Das zeigt die große Sorge oder Vertrauensverlust an den „FIAT-Währungen“. Die Verschuldung steigt vor allem in Phasen hoher Zinsen überproportional an. Dadurch müssen die Schulden für die Zinszahlungen nochmals angehoben werden. Es ist ein Schuss-Feuer gegen die Kaufkraft. Dagegen hält Gold seit tausenden von Jahren ihren Kaufwert. Deshalb kann ich mir früher oder später nur eine abartig explodierende Goldpreis-Bewertung vorstellen.
 
Wie geht’s an den Börsen weiter?
 
Ich empfehle einen „Börsen-Hellseher“ zu kontaktieren. Früher wurde ich ja auch schon als „Crash-Prophet“ bezeichnet. Der Unterschied in der Nachbetrachtung ist korrekte Auswertung seiner „Beute“. Viele Anleger verwechseln nominales Wachstum und reales Wachstum. Steigen die Börsen beispielsweise in einem Jahr um 5% und die Inflation um 8%, dann ist es ein realer Werteverlust von? Gold stieg seit Jahresbeginn immerhin um 10%. Währungs-Differenzen sollte man auch noch mit einberechnen. Ich hatte damals in Thailand massiv Häuser bei einem Euro / Thai Bhat von 48 gekauft. Heute liegt der Wechselkurs bei 37 mit gestiegenen Immobilienpreisen.
 
Damit will ich mich jetzt nicht als Super-Held aufspielen. Denn im Derivate-Bereich bin ich in diesem Jahr in meinem Absicherungsdepot mit schlappen 46.000 Euro im Minus. Mir ist bewusst, dass ich sehr persönliche Aussagen in dieser Ausgabe treffe. Mir geht es um die langfristige Ausrichtung, liebe Leser. Und dazu passiert auch manchmal ein falsches Timing. Doch wenn der langfristige Fokus stimmt, dann ist doch alles gut. Und falls Ihnen mal eine Fehlinvestition unterläuft, dann denken Sie bitte an meine 46.000 Euro Verlust im Derivate-Bereich im Jahr 2023. 🙂
 
Holen Sie gut Luft und die frische Kraft brauchen wir sicherlich für das Jahr 2024!
 

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

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