Tesla vs. China Autobauer – Zinsen halten Märkte auf Trab – Frachtraten explodieren und Auswirkungen auf die nächste Inflations-Welle folgt
Liebe Leser,
der wichtigste Aktien-Index S&P 500 hat ein neues Allzeithoch erreicht und Japan hat den höchsten Stand seit 33 Jahren. Dabei hört man insbesondere in den USA und Europa entsprechende Bedenken über die Wirtschaftskraft im Jahr 2024. Aber ich kann durchaus die Bewegungen begründen. Es ist quasi die Flucht aus dem Geld und Anleihen. Die bevorstehenden Zinsentscheidungen in den USA spielen den Aktienmärkten zusätzlich in die Tasche. Doch dadurch werden die Bewertungen nicht billiger! Vielmehr ist der Aktienmarkt historisch gesehen eher überbewertet. Auf der anderen Seite können die Unternehmensgewinne in inflationären Zyklen auch steigen. Doch klappt dies in einem eher deflationären Druck auf die Unternehmen, die ihre Preise nicht in allen Bereichen nach oben weitergeben können?
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Alphabet (Google), AMD, General Motors, Microsoft, Pfizer, Samsung, Starbucks, Alibaba, Mastercard, Novo Nordisk, Qualcomm, Altria, Amazon, Apple, Deutsche Bank, Merck, Roche, Sanofi, etc. … All diese Kaliber aus der globalen Industrie veröffentlichen in der nächsten Woche ihre Zahlen. In dieser Woche hat u.a. Tesla seine Zahlen veröffentlicht. Die Tesla Aktie ist bereits seit Jahresbeginn mehr oder weniger unter Beschuss. Tesla´s Ergebnis ist unter den Erwartungen ausgefallen und die Margen haben sich halbiert. Beim Chip-Hersteller Intel ist der Ausblick für das laufende 1.Quartal schwächer ausgefallen als erwartet. Einige Marktteilnehmer sehen bei den Erwartungen für KI-Chips eine Übertreibung. An dieser Stelle werden die Zahlen vom Intel-Konkurrenten AMD (American Micro Devise) wichtig, um die großen Trends bei den Chip-Herstellern zu messen. Dagegen ist die Auftragslage beim größten Outsourcing-Hersteller für Chips (Taiwan Semiconductor Manufacturing / TSMC) besser als erwartet. Es bleibt also spannend.
Die chinesischen Elektro-Autobauer expandieren erstmals in die westlichen Weltmärkte. Darunter ist auch BYD (Build Your Dreams) aus China, die ein Hauptsponsor bei der kommenden Europa-Meisterschaft in Deutschland ist. Also es zeichnet sich jetzt bereits eine Verschiebung der Global-Industrie ab, die 2024 einige Überraschungen hervorbringen kann (wird).
Den Ölpreis sehe ich auf einer heißen Überholspur nach oben. Die 80 US Dollar wurden zurückerobert. Ohne in diesem Rahmen zu tief in die geopolitische Schublade zu greifen, „spielt“ der Konflikt im Roten Meer an der Börse bislang kaum eine Rolle – außer bei den zahlreichen Öl-Aktien, die ich im www.SWISSMONDAY.de aufgenommenen habe. Doch die Lieferketten-Verzerrung kommt – wie auch zuletzt bei Corona – mit einer bestimmten Verzögerung von 2-4 Wochen in der Realwirtschaft an. Übrigens ist der DLG-Streik bei der Deutsche Bahn keinesfalls nur ein deutsches Problem. Es betrifft eine ganze Reihe von europäischen Unternehmen, zumal Deutschland in vielen Bereichen ein Transit-Land für Gütertransporte darstellt. Ich stelle mich bereits auf enorme Lieferketten-Probleme ein, die auch wieder auf die Gewinne drücken werden. Übrigens: die Frachtraten haben sich in den letzten Wochen ver-3-facht. Wenn sich dies nicht auf die Endverbraucherpreise – und zwar weltweit – auswirkt, dann fresse ich einen Besen und bleibe somit dabei: Die nächste Inflations-Welle, wird uns im 1.Quartal erfassen.
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