Porsche fliegt aus dem DAX – Gold knackt neues Allzeithoch – Zins-Poker ist schon in Gang – E-Autobauer müssen Prognosen senken – BYD-Aktie rutscht ab
Liebe Leser,
zum Wochenstart ging es an den Börsen etwas ruppig zu und beruhigte sich dann etwas zum Wochenausklang. Doch ein wichtiges Signal ist der Goldpreis. Die Hürde von 3.500 US Dollar wurde überwunden und ist nun gegenüber dem US Dollar auf dem höchsten Stand. Solche Bewegungen lösen natürlich viel Spekulation aus. Daran will ich mich überhaupt nicht beteiligen, denn der grundsätzliche Fakt ist, dass Anleger weiterhin aus dem „Geld“ flüchten. Das machen witzigerweise auch die Zentralbanken, die immer mehr von Anleihen-Käufen auf Gold umschichten. Also wenn die „Eigentümer“ vom Geld das Schiff verlassen, dann sollte man sich ernsthaften Gedanken machen.
Zur Flucht aus dem DAX40 wurde auch Porsche getrieben. Porsche wird von Scout24 ersetzt. Ich habe definitiv überhaupt nichts gegen die Scout24-Gruppe. Aber ich kratze mich schon, dass Porsche als berühmte Traditionsmarke von einem „Internet-Unternehmen“ ersetzt wird. Nun, es ist die Zeit der Dinge, und vielleicht denke ich an dieser Stelle auch zu altmodisch. Denn immerhin spricht offensichtlich die Bewertung klare Worte.
Die Ergebnisse der teilweise zwangsweisen Umstellung in der E-Auto-Produktion werden jetzt auch auf politischer Ebene angesprochen. Es hat aber auch die BYD-Aktie getroffen. Diese habe ich übrigens in der Nähe des Hochstandes im SwissMonday.de mit einem kräftigen Gewinn verkauft. Die Korrektur hält bei BYD an, weil der chinesische E-Auto-Bauer sein Absatzziel für das laufende Jahr deutlich gesenkt hat. Auch bei Tesla gehen die Verkaufszahlen zurück. War die E-Auto-Epoche ein politisch subventionierter Trend, der jetzt abklingt? Ich bin jedenfalls erst einmal aus dieser Branche mit einem guten Gewinn ausgestiegen.
Zum Thema „Politik&Geld“ hatte ich mit Benjamin Mudlack und Dimitri Speck im Rahmen des www.SWISSMONDAY.de 3 Fragen & Antworten. Hier ist ein kurzer Ausschnitt:
„Rainer: Ist das jetzige „Schuld-Geld“ im Sinne einer verblödeten Welt überhaupt noch tragbar? In anderen Worten: wieso freuen sich Menschen „Schulden“ (eines Schuld-Geld-Systems) zu haben? Und eine weitere Anschlussfrage: ist das jetzige Geld-System eine Religion, die auf Glauben basiert und sobald sie nicht folgen mit Hieben rechnen müssen?
Benjamin Mudlack:
Im Grunde basiert ja alles auf Glauben bzw. auf den subjektiven Werteinschätzungen der Menschen. Das ist grundsätzlich erst einmal nicht schlecht. Allerdings ist die Tatsache, dass Geld durch eine Schuldbeziehung in die Welt kommt schon als sehr kritisch einzustufen. Wir haben es also mit einer schädlichen Hierarchie und wiederum mit einer gewissen toxischen Beziehung zu tun. Darüber hinaus ist das Geld auch nur so gut, wie die Bonität der Schuldner. So ein System der fortwährenden Geldmengenausdehnung (Inflation) kommt natürlich irgendwann an seine mathematischen bzw. natürlichen Grenzen. Die damit verbundene Religion ist sicherlich die gefährlichste aller bestehenden Religionen. Es handelt sich um die Staatsreligion und der Glaube an die staatlichen Institutionen. Dieser Glaube wird durch das staatlich monopolisierte Bildungssystem aufgebaut und durch die Medien weiter verfestigt. Bezogen auf das Geld, ist es die Akzeptanz einer zentralen Geldplanstelle (Zentralbank) und die Akzeptanz der Menschen, dass Staat und Geld miteinander eng verflochten sind. Es ist für die breite Masse der Bevölkerung schlichtweg normal, dass das Geld vom Staat kommt. In jedem nur denkbaren Markt ist es selbstverständlich, dass der Wettbewerb als das Entdeckungsverfahren vorhanden ist. Die Menschen haben unterschiedliche Anforderungen an ein Produkt und natürlich diszipliniert der Wettbewerb auch die verschiedenen Anbieter in Bezug auf die Qualität und den Preis.“
Das Buch von Benjamin Mudlack ist sehr empfehlenswert und hier bestellbar:
https://www.neues-geld.com/kapitel
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