Pepsi, Tesla und Nvidia in Korrektur – Quartalszahlen mit hoher Messlatte


VW und Tesla weit hinter BYD – Wahl-Marathon weltweit hält an – Bitcoin massiv unter Druck – Aktienmärkte auf Allzeithoch – US- und deutsche Wirtschaft schwächen sich ab

Liebe Leser,
  
die Quartal-Saison der Berichterstattung ist eröffnet und erwartungsgemäß haben Unternehmen aus dem Konsum-Bereich wie Pepsi & Co schwache Zahlen geliefert. Gerade einmal 1% Umsatzwachstum hat der Zucker-Wasser-Hersteller im abgelaufenen Quartal geschafft. Die Aktie ging nach unten. Dagegen steigt der S&P auf Hochstände, weil man auf die große Wunder-Welle der künstlichen Intelligenz setzt. Komisch nur, dass Apple auch wieder steigt, obwohl die Margen sinken. Aber ich spreche an dieser Stelle von der „Flucht aus dem Geld“. Anders kann man sich die aktuelle Aktien-Rally nicht erklären.
 
Übrigens hat auch Gold am Donnerstag wieder die Marke von 2.400 US Dollar erreicht. Es steigt einfach alles! Ich habe das begründete Gefühl, dass die Konjunktur-Daten einfach an den Haaren herbei-gezogen werden. Es kann nicht sein, dass die Inflations-Daten sinken und gleichzeitig der Ölpreis auf einem hohen Niveau notiert. Da stimmt etwas nicht – vor allem wenn man sich die Kreditkarten-Verschuldung und Kreditausfälle genauer anschaut.
 
Absatz-Einbruch bei deutschen E-Auto-Hersteller
 
Man konnte offenbar nicht genug vor der großen Umstellung von den Verbrennern zu Elektro-Autos warnen. Mercedes hat einen massiven Absatz-Rückgang. Audi (Volkswagen-Gruppe) will die Produktion vom Luxus-Auto in Belgien stoppen und auch Porsche kratzt an den Felgen. Dagegen will der chinesische Riese BYD seine Produktion in der Türkei ausbauen. Dazu hat auch die Fußball-EM als Hauptsponsor die Expansions-Offensive entfacht. Automotive-Zulieferer wie ZF Friedrichshafen wollen Tausende von Stellen streichen und ebenfalls in die Türkei flüchten. Die Insolvenzwelle ist angesprungen.
 
Die Verbraucherpreise haben sich eingependelt und dies ist wieder der Grund zur Party, dass das Thema Zinsen eines Tages wirklich den Befreiungsschlag für neues Wachstum schafft. Doch eines vergisst der Markt: Wenn die Rohstoffpreise steigen und die Verbraucherpreise sinken, dann wird sich dies negativ auf die Ergebnisse auswirken. Auf diesem hohen Bewertungsniveau würden bei sinkenden Gewinnen die Bewertungen sogar noch weiter nach oben gehen! Das kann auf Dauer nicht funktionieren. Die Messlatte liegt in der jetzigen Berichtssaison sehr hoch. Sollte es mit der Verfehlung der Erwartungen im Juli so weitergehen, dann kann man sich auf eine Korrektur einstellen. Tesla zeigte es am Donnerstag mit einem Abschlag von 8%. Das Robo-Taxi wird nämlich doch erst im Oktober vorgestellt.
 
Auf der politischen Ebene bleibt es spannend. Was wird nach den US-Wahlen an der Wallstreet passieren? Wird im Falle einer Trump Wahl der Schuldenberg noch aufgedreht und was geschieht, wenn die Demokraten gewinnen? Man kann nach meiner Einschätzung von einer nächsten Welle der Geld-Flut ausgehen. Das wird a) die Inflation wieder anheizen und b) auch die Vermögenswerte anheizen. Auch die letzten Wahlen in Frankreich deuten auf eine Geldmengen-Ausweitung der EZB hin. Denn die politische Antwort von sozialistisch geprägter Ideologie denkt, dass man nach dem Keynes Prinzip einfach nur Geld drucken muss. Der Schuss geht bei solchen Umsetzungen immer nach hinten los, wie man auch im Falle Deutschlands sieht. Rekord-Steuereinnahmen reichen von vorn bis hinten nicht und dabei ist vor allem die sozial schwächere Gesellschaft betroffen. Es ist ein Spiel mit dem Feuer, das auch die Gesellschaften weiter spaltet. Ein Spaltpilz ist wie immer für ein wirtschaftliches Umfeld Gift.


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Die ersten Tendenzen haben wir – natürlich auf hohem Niveau – am Donnerstag gesehen. Man konnte wirklich im Minuten-Takt die Abverkäufe mit verfolgen. Die großen Techs hat es an diesem Tag besonders getroffen, obwohl Micro Strategy mit einem typischen Aktiensplit wieder die Börse antreiben wollte. Doch Nvidia hat einen herben Rückschlag erlitten. Die Volatilität, liebe Leser, stimmt mich schon nervös. In meinen Augen ist es eine Parallele zu den vorherigen Zitterpartien, die dann in einer herben Korrektur geendet sind. Aber ich habe auch die Gegenseite den inflationären Börsen schon erklärt. Also es bleibt wahnsinnig spannend.
 
Wie geht’s an den Börsen weiter?
 
Blackrock, Bank of America, Goldman Sachs, Charles Schwab und Morgan Stanley öffnen Anfang kommender Woche ihre Bücher. Wichtig ist auch ASML, die als Maschinenbauer für die Chip-Industrie ein weiterer Indikator der künstlichen Intelligenz ist. Johnson & Johnson wird ein weiteres Bild über die Konsum-Bereitschaft zeigen. Das reale Konsumenten-Vertrauen bricht ein. Die Löhne kommen der Preiserhöhungen einfach nicht mehr hinterher. Und dies gilt übrigens weltweit!
 
Den global politischen Unsinn erkennt man spätestens, wenn eine 10%-Partei ihre Kanzlerfrage stellt. Ich stelle mir da lediglich die Frage, welche Tassen da noch im Schrank sind. Oder, ob das Geschirr bereits zerbrochen ist. Ähnlich ist die extreme Überbewertung der globalen Aktienmärkte – allen voran an der Wallstreet. Also ich selbst bin wieder einmal auf der vorsichtigen Seite, wo Gold weiterhin der große Gewinner bleibt. Das Allzeithoch ist greifbar!
 
Ich wünsche Ihnen ein sonniges Wochenende.

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

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