Ich wurde kürzlich gefragt, wieso ich kaum über den DAX oder deutsche Aktien berichte. Dies möchte ich hiermit aufklären: obwohl die DAX-Konzerne meistens international agierende Konzerne sind, ist die politische Lage instabil und als Standort immer unattraktiver wird. Die höchsten Strompreise und zahlreiche Regulierungen mit hohen Steuern schwächt die Gewinnmarge und Konkurrenzfähigkeit. Trotzdem sind die deutsche Aktien im weltweiten Vergleich relativ attraktiv bewertet. Dennoch zeigt sich deutlich, dass Automobilhersteller wie Daimler und BMW ihre Produktion ins Ausland verlegt. Dies könnte allerdings für die Unternehmensergebnisse positive Auswirkungen haben. Man kann also die politische Situation eines Landes nicht zwangsläufig auf globale Konzerne mit Hauptsitz in Deutschland verbinden.
Value Aktien rücken momentan in den Vordergrund. Es kann durchaus sein, dass sich der DAX im Vergleich zum Nasdaq in diesem Jahr besser schlagen wird. Der ARK-ETF (Cathy Wood), welcher ausschließlich in Techwerten investiert ist, zeigt die Überbewertung. Zuvor wurde das ETF (Exchange Traded Funds) mit extremen Kursgewinnen gefeiert. Jetzt aber korrigiert das ETF und das Kapital fließt weg. Genau diese Entwicklung kann sich auf den gesamten Nasdaq übertragen. Anleger haben immer noch sehr hohe Gewinne erzielt, die aber noch nicht realisiert sind. Deshalb sollte man nochmals sein Portfolio entsprechend überprüfen und eventuell eher auf Value-Aktien umschichten.
Wie geht’s an den Börsen weiter?
2022 wird ein super spannendes Börsenjahr mit erneut hoher Volatilität. Ich freue mich auch schon auf die nächsten Wochen, weil wir dann im Zuge der Berichtssaison nicht nur die Jahresergebnisse aus dem Jahr 2021 erhalten, sondern auch viele interessante Aussagen über die Erwartungen erfahren. Auch bei den Zentralbanken wird es spannend, wie man sich der Inflation entgegenstellen will. Das kann natürlich auch zu hohen Schwankungen beim Gold- und Silberpreis führen.
Ich wünsche ein schönes Wochenende und liebe Grüße aus Asien,
Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur
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