Werfen wir ein Auge auf das „Big Picture“: Der Immobilien-Riese Evergrande wird jetzt mit einem Schuldenberg von 300 Milliarden US Dollar abgewickelt. Wenn ich mir überlege, dass das deutsche Haushaltsloch wegen 60 Milliarden Euro eine Panikwelle in einem ganzen Staat auslöst, dann kann man sich die Nervosität hinter den Kulissen in der Finanzbranche vorstellen. Bei einigen Big-Playern in der Finanzbranche wird das ein riesiges Loch in die Bilanz reißen. Die ersten Namen von Großinvestoren sind hier schon durchgesickert. Dazu soll die Schweizer UBS und HSBC sowie Blackrock zählen. Vor allem für die UBS ist es natürlich nach der „Zwangsübernahme“ der Credit Suisse im letzten Jahr ein gefährliches Signal. Auch weitere Banken – vor allem kleinere Regionalbanken – könnten durch den Dominoeffekte leiden. In der gesamten Börsenwoche waren die Regionalbanken in den USA / an der Wallstreet ein Thema. Die Sorge um eine nächste Pleitewelle bei Banken nimmt gerade wieder zu.
Was mir in Bezug auf die geplante Einführung des digitalen Euros auffällt, ist die schleichende Einführung, die zunächst bei Hilfsbedürftigen stattfindet. Bereits in meinem letzten Buch „GLOBAL PRISON – Monopolisierung auf Siegeszug“ habe ich konnotativ die Einwanderung als Honigfalle bezeichnet. Denn jetzt soll kein Cash mehr ausbezahlt, dafür aber aufgefüllte Bezahlkarten ausgeteilt werden. Die nächsten, bei denen die Bezahlkarten eingeführt werden, sind nach meiner logischen Konsequenz, die Bürgergeld-Empfänger. So wird die Gesellschaft schrittweise auf das digitale Zahlen vorbereitet und auch die Einzelhändler sind regelrecht gezwungen ihre Akzeptanz auszubauen. Danach steht die Infrastruktur und dann ist es nur noch ein Fingerschnips zur vollständigen Einführung vom E-Euro. Ich kann nur hoffen, dass ich mit meiner Analyse falsch liege!
Beim Thema Zentralbanken ist das zuvor hochgespielte Zinsthema in den Schatten gerückt. Die Börsen haben zuvor auf eine baldige Zinssenkung gesetzt, die jetzt vorerst vom Tisch sein soll. So zumindest die Aussagen, sowohl von der EZB als auch von der US Amerikanischen FED in dieser Woche. Das Thema Inflation ist weiterhin essentiell, obwohl die „offizielle“ Inflation in Deutschland gesunken sein soll. Wenn ich mich jedoch im deutschen Umfeld umhöre, dann habe ich ein anderes Gefühl, zumal ich jüngst innerhalb meiner Familie, aufgrund von extrem stark gestiegenen Nebenkosten, aushelfen musste. Also für mich sind die ganzen Daten mittlerweile ohnehin wertlos. Diese Ämter kann man in diesem Zusammenhang auch gleich schließen und staatliche Ausgaben einsparen.
Wie geht’s an den Börsen weiter?
Die Berichtssaison läuft durchwachsen. Aber ich muss schon sagen, dass ich schlechtere Ergebnisse erwartet habe. Die Schwergewichte im S&P 500 haben ihre Zahlen bereits gemeldet. Doch in den nächsten 2 Wochen werden uns weitere Ergebnisse erreichen. Spannend bleibt für mich die Entwicklung im chinesischen Immobilien-Sektor und die Auswirkungen auf das globale Finanzsystem. Ich freue mich auf jeden Fall auf ein äußerst spannendes Börsenjahr 2024.
Ich wünsche an dieser Stelle ein schönes und ruhiges Wochenende in den Zeiten rasanter Veränderungen.
Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur
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