Die zweite Woche der großen Berichtssaison hat bislang noch keine großen Negativ-Überraschungen gebracht. Deshalb bewegen sich auch die Aktienmärkte in einem positiven Terrain. Der DAX hat die Marke von 15.000 Punkten und der S&P die 4.000 Punkte-Marke stabil überschritten und gehalten. Auch Bitcoin und Gold halten sich im Erholungs-Zyklus. Dennoch sieht man bei der Konsum-Industrie wie Johnson&Johnson eine deutliche Abschwächung. Dagegen gibt der Anlagenbauer für die Chip-Herstellung ASML eine tolle Zukunftsprognose ab. Ich habe in meinem Jahresausblick 2023 genau diese Entwicklung beschrieben. Man muss im Jahr 2023 gezielt investieren. Das Motto: „Kaufen und Abwarten“ ist Historie.
Hier sind die wichtigsten Unternehmens-Ergebnisse der nächsten Woche: AMD, Caterpillar, Exxon Mobil, General Motors, McDonalds, Pfizer, Tata Steel (im Rainers Depot beim www.SWISSMONDAY.de) , Alibaba, Altria, Alphabet, Amazon, Apple, Ford, etc. Also die nächste Woche wird wieder sehr spannend. Vor allem die „3A“ Alphabet, Amazon und Apple könnten zu volatilen Phasen führen. Ich habe mir eine deutlich volatilere Berichtssaison bis zum heutigen Tag vorgestellt. Aber: der Markt hat schlussendlich immer Recht.
Was mich umtreibt und die Börsen überhaupt „nicht mehr“ interessiert, sind die aktivierten Lieferungen von Kriegs-Geräten aus den NATO-Staaten an die Ukraine, die auch zu Angriffsaktionen genutzt werden könnten. Ich muss Ihnen die aktuelle Situation nicht erklären und auch nicht noch meinen Senf dazugeben. Doch die Geschwindigkeit der potenziellen Eskalation im Russland-Konflikt nimmt in meiner Wahrnehmung exponentiell in Fahrt auf. Ich hoffe auf ein Wunder – die Fronten verhärten sich, was man durch die Spekulation über den Austritt der Türkei aus der NATO sieht. Daneben ist momentan das „Chinese New Year“, wo Ruhe bewahrt wird. Doch die Konflikte auch in Asien sind alles andere als beiseitegelegt.
Schlussendlich kann man sagen, dass wir uns in der Endphase eines Wirtschaftszyklus befinden. (Diesen Zyklus habe ich in meinem 1.Buch „Investieren in Asien“ beschrieben und empfehle an dieser Stelle auch das Buch „Zukunftsmärkte Asien“ von Dr. Marc Faber, in welchem ebenfalls diese Zyklen perfekt beschrieben wurde.) Die Zentralbanken sind am Anschlag und in diesem „Zinses-Zins-System“ endet die Ära immer mit großen Verwerfungen und schließlich mit einem Schuldenschnitt bzw. Währungswechsel. Wie dieser Währungswechsel derzeit in Richtung zentraler Digital-Währung angekurbelt bzw. vorbereitet wird, sieht man sogar in den Mainstream-Medien. Deshalb kann man bereits jetzt die Vorbereitung der Masse für die Umsetzung der Bargeldabschaffung mit offenen Augen deutlich erkennen. Gründe sind natürlich: Covid-19 Fonds, Ukraine-Hilfsfonds (Wiederaufbau-Fonds), den mit eigener Waffenlieferung sogar noch anheizt, etc.
Wie geht’s an den Börsen weiter?
Die Börse hat ihre eigenen Regeln. Die Investitionsquote bzw. Long-Positionen der „Big-Player“ ist so niedrig wie im Jahr 2008! Es liegt also noch sehr viel Kapital auf den Konten der Investment-Banken. Doch ich bleibe sehr vorsichtig. Sehr wichtig ist weiterhin selektiv vorzugehen. So hat man beispielsweise nach meiner Einschätzung in Minen-Aktien gute Chancen und sehe dagegen hohe Risiken im Konsum-Bereich. Der DAX ist nur noch ca. 8% vom Allzeithoch entfernt. Selbst wenn ich einige Prozente verpasse, warte ich auf einen Rücksetzer. Nun, manchmal wartet man auch zu lange und schaut den Kursen hinterher. Deshalb sollte sich jeder Anleger selbst seine Meinung bilden und entsprechend seine Entscheidungen treffen.
Alles Beste aus Asien,
Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur
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