Facebook im Größenwahn? – sinkende Inflation als Booster – Sommerpause


Facebook im Größenwahn? – sinkende Inflation als Booster – Sommerpause: Berichtssaison kann Überraschung bringen – BASF trotz Warnung stabil im Kurs

Liebe Leser,
 
die deutlich niedriger als erwartete Inflation hat den US-Börsen einen weiteren Booster verpasst. Die Hoffnung auf eine Verlangsamung der steigenden Zinsen bzw. Aussetzung von Zinserhöhungen ist für die Anleger jetzt gegeben. Doch aufgepasst: denn ab nächster Woche legen die Unternehmen mit ihren Quartalsergebnissen (Halbjahr) wieder die Karten auf den Tisch. Dann sieht man, ob die Börsen auf dem Rekordniveau auch aus fundamentaler Sicht begründet ist.
 
Jedenfalls konnte auch der Gold- und Silberpreis von den Inflationsdaten profitieren. Gold beispielsweise hat sich von der psychologisch kritischen Marke von 1.900 US Dollar deutlich nach oben zurück in die Seitwärtsbewegung bewegt. Der Turbo ist jedoch weiterhin bei den BIG Techs, die etwas mit der künstlichen Intelligenz zu tun haben. Meta / Facebook beispielsweise notiert nur noch wenige US Dollar vom Allzeithoch (vor 3 Jahen) entfernt und ist seit dem „Übergangstief“ Ende 2022 um satte 200% gestiegen. Zunächst war bei Meta / Facebook der Grund für den Kursrückgang Mitte 2022, ein hoher Gewinnrückgang. Doch die künstliche Intelligenz hat Meta wieder Flügel verliehen.
 
Flügel hat auch Nvidia. Die Aktie ist nicht mehr zu stoppen und läuft von einem Allzeithoch zum nächsten. Ich bin sehr gespannt wie der nächste Ausblick bei Nvidia ausfällt, denn der Produzent von Nvidia designten Chips, wie Taiwan Semiconductor, sprechen überhaupt nicht von einem Auftrags-Boom. Also lassen wir uns überraschen. Ich hatte es bereits in einer Ausgabe geschrieben, dass ich privat eine Short-Position habe. Nun, diese Aktion war bis jetzt natürlich ein reines Verlustgeschäft. Aber „gut“, das gehört an der Börse dazu, wenn man Absicherungspositionen als gierige Turbo-Position falsch interpretiert, zumal mich ein bekannter Volumen-Händler bei einem Gespräch gewarnt hat. Ich will damit nur sagen, dass das Timing bei Hebelprodukten verdammt schwierig ist. Deshalb verweise ich auch im www.SWISSMONDAY.de darauf, dass ich ein konservatives und ein spekulatives 10.000 Euro habe. Hohe Chancen = Hohe Risiken. Und ich blicke lieber auf die konservative langfristige Positionierung.
 
Meine Sommer-Hit Aktie Strategie Kapital AG (A2BPHP) pausiert im Moment – aber das auf sehr hohem Niveau. Es sei der Aktie gegönnt, denn nach dem Anstieg ist eine Pause mehr als verdient. Hier rechne ich schon bald mit weiter steigenden Notierungen. Die Hauptversammlung der Firma findet im August statt. Spätestens hier sollten neue Impulse kommen und die Aktie zu weiteren Höhenflügen ansetzen lassen.


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Die ersten Anzeichen für schwächere Ergebnisse hat die Gewinnwarnung / Umsatzwarnung von BASF gezeigt. Ein DAX-Unternehmen wie BASF, dessen Werk in Ludwigshafen wie eine Kleinstadt ist, hat seine Jahresumsatzprognose von 84-87 Milliarden Euro auf 73-76 Milliarden Euro gesenkt. Die Abwanderung von Deutschland nach China ist hierbei nur ein Teil, denn die Gesamtnachfrage ging bei sinkenden Preisen zurück. Das ist spannend und zeigt bei einem Weltkonzern, dass die rezessiven Anzeichen sehr viele Regionen betreffen. Dagegen hat sich der Ölpreis stabilisiert. Die Sorte Brent Oil hat mit 81 US Dollar eine nächste Rally eingeläutet. Vor wenigen Wochen habe ich im www.SWISSMONDAY.de eine Ölaktie im Rainers Depot aufgenommen.
 
Das Sommerloch hat durchaus auch „witzige“ Aspekte, wenn man nicht gerade selbst davon betroffen ist. So habe ich mein Kopfschütteln lieber auf Humor gedreht, wenn Klimakleber tatsächlich ganze Flughäfen lahmlegen können. Oder eine weitere Episode von der deutschen Außenminister*INNINNEN Lolll). Oder der Trend beim Christopher Street Day zum Wolf-Kostüm. Aber Spaß beiseite, denn die Folgen sind natürlich fatal. Während sich Europa mit dem Beispiel Deutschlands zum Zirkus macht, rücken die BRICS beim Thema neuer gemeinsamer Währung immer näher zusammen. Das Sommerloch bietet Regierungen aufgrund der geringen Aufmerksamkeit erfahrungsgemäß die Umsetzung neuer Gesetze und Standards. Zumal ich in Südostasien lebe, brauche ich keine Urlaubsflüge und kann beim Thema täglich dranbleiben. Ich bin gespannt, was uns bis Ende August noch alles erfahren kann.
 
Wie geht’s an den Börsen weiter?
 
Ich habe in den letzten Monaten schon das Kernthema „Zinsen & Inflation regieren die Börse“ häufig genannt. Man kann es durchaus auch als „Liquiditäts-Trading“ bezeichnen. Denn sobald die Zinsen sinken, steigt im Normalfall die Liquidität sowohl bei Investitionen als auch beim Konsum. Nun, die Börsen haben trotz der schnellen Zinserhöhungen immer auf diese Hoffnung „gesetzt“ und das führte zu den hohen Ständen. Doch wie reagieren die Märkte, falls die Zahlen / Ergebnisse tatsächlich rückläufig sind? Tja, das ist eine gute Frage. Denn schließlich setzt die Börse immer auf die Zukunft. Doof nur, falls die Realwirtschaft in eine Schieflage mit Pleiten gerät und im schlimmsten Fall ein Domino-Effekt entsteht. Kann man dann noch optimistisch bleiben? – Ich übergebe Ihnen selbst die Einschätzung. Auf jeden Fall freue ich mich auf die kommende Berichtssaison, die in der nächsten Woche wieder mit den Banken beginnt.
 
Genießen Sie den Sommer -und hoffentlich gehen die Flieger-, weil wohl jeder Spaß unterschiedlich definiert wird.
 

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

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