Die ersten Anzeichen für schwächere Ergebnisse hat die Gewinnwarnung / Umsatzwarnung von BASF gezeigt. Ein DAX-Unternehmen wie BASF, dessen Werk in Ludwigshafen wie eine Kleinstadt ist, hat seine Jahresumsatzprognose von 84-87 Milliarden Euro auf 73-76 Milliarden Euro gesenkt. Die Abwanderung von Deutschland nach China ist hierbei nur ein Teil, denn die Gesamtnachfrage ging bei sinkenden Preisen zurück. Das ist spannend und zeigt bei einem Weltkonzern, dass die rezessiven Anzeichen sehr viele Regionen betreffen. Dagegen hat sich der Ölpreis stabilisiert. Die Sorte Brent Oil hat mit 81 US Dollar eine nächste Rally eingeläutet. Vor wenigen Wochen habe ich im www.SWISSMONDAY.de eine Ölaktie im Rainers Depot aufgenommen.
Das Sommerloch hat durchaus auch „witzige“ Aspekte, wenn man nicht gerade selbst davon betroffen ist. So habe ich mein Kopfschütteln lieber auf Humor gedreht, wenn Klimakleber tatsächlich ganze Flughäfen lahmlegen können. Oder eine weitere Episode von der deutschen Außenminister*INNINNEN Lolll). Oder der Trend beim Christopher Street Day zum Wolf-Kostüm. Aber Spaß beiseite, denn die Folgen sind natürlich fatal. Während sich Europa mit dem Beispiel Deutschlands zum Zirkus macht, rücken die BRICS beim Thema neuer gemeinsamer Währung immer näher zusammen. Das Sommerloch bietet Regierungen aufgrund der geringen Aufmerksamkeit erfahrungsgemäß die Umsetzung neuer Gesetze und Standards. Zumal ich in Südostasien lebe, brauche ich keine Urlaubsflüge und kann beim Thema täglich dranbleiben. Ich bin gespannt, was uns bis Ende August noch alles erfahren kann.
Wie geht’s an den Börsen weiter?
Ich habe in den letzten Monaten schon das Kernthema „Zinsen & Inflation regieren die Börse“ häufig genannt. Man kann es durchaus auch als „Liquiditäts-Trading“ bezeichnen. Denn sobald die Zinsen sinken, steigt im Normalfall die Liquidität sowohl bei Investitionen als auch beim Konsum. Nun, die Börsen haben trotz der schnellen Zinserhöhungen immer auf diese Hoffnung „gesetzt“ und das führte zu den hohen Ständen. Doch wie reagieren die Märkte, falls die Zahlen / Ergebnisse tatsächlich rückläufig sind? Tja, das ist eine gute Frage. Denn schließlich setzt die Börse immer auf die Zukunft. Doof nur, falls die Realwirtschaft in eine Schieflage mit Pleiten gerät und im schlimmsten Fall ein Domino-Effekt entsteht. Kann man dann noch optimistisch bleiben? – Ich übergebe Ihnen selbst die Einschätzung. Auf jeden Fall freue ich mich auf die kommende Berichtssaison, die in der nächsten Woche wieder mit den Banken beginnt.
Genießen Sie den Sommer -und hoffentlich gehen die Flieger-, weil wohl jeder Spaß unterschiedlich definiert wird.
Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur
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