Im geldpolitischen Zusammenhang ist es durchaus interessant, wieso die Börsen weiter steigen. Ist es trotz steigender Zinsen die Flucht aus anderen „Cash“? Im www.SWISSMONDAY.de habe ich in den letzten Ausgaben im „Rainers Depot“ die Positionen bei Öl-Aktien weiter ausgebaut. Mit Erfolg!, denn Brent Oil ist seit den letzten Neupositionen wie Occidental Petro von rund 80 auf jetzt über 93 US Dollar gestiegen. Wer in dieser Entwicklung noch an eine Deflation (Preissenkungen) glaubt, der glaubt zwangsläufig auch an den Weihnachtsmann, der gemeinsam mit dem Osterhosen in der Hitzewelle in den Sommerurlaub fliegt.
Aber jetzt zu den Sektoren und Unternehmen:
Apple war in dieser Woche wieder in den Schlagzeilen, nachdem das neue Iphone vorgestellt wurde und kaum Preiserhöhungen verkündet wurden. Bereits in den letzten Wochen geriet die wertvollste Firma an den Börsen ins Sturmfeuer, dass das China-Geschäft durch staatliche Verordnungen einen Dämpfer bekommt. Das hohe Wachstumspotenzial scheint zumindest am Markt mittlerweile zu sinken. Das zeigt sich auch negativ am Aktienkurs. Genauso ist die Entwicklung bei den anderen BIG-Techs wie Tesla und Nvidia. Wobei Tesla kurzfristig durch neue Kursziele einen Sprung nach oben gelungen ist. Grund dafür soll ein Super-Computer sein, der wieder einmal auf die großen Chancen des autonomen Autofahrens hinweisen soll.
Bei den drei großen Automobilherstellern wie Ford, General Motors und Stelantis steht der Warnstreik bevor. Bis zu 40% Lohnerhöhungen gehen die Forderungen der Auto-Gewerkschaft. In dieser Woche haben sich die Auto-Aktien in den USA wieder etwas erholt. Ob hier der Streik schon eingepreist ist, wird sich im Laufe der nächsten zwei bis drei Wochen zeigen. Allerdings verweise ich nochmals auf die Lohn-Preis-Spirale, die am Ende des Tages eine neue Welle der Inflation herbeiführt. Die nächste Inflationswelle wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit die wahre Rezession auslösen (vor allem in den westlichen Ländern).
Wie geht’s an den Börsen weiter?
Der Stillstand an den Börsen ist mit den Lagern der Hoffnung und auf der anderen Seite Sorge vor einer Rezession getrieben. Jetzt ist die Frage: wann platzt der Knoten (für welche Seite auch immer). Aus meiner Sicht ist klar, dass die Gefahren einer Abkühlung nicht in den Kursen enthalten sind. Vor allem in Zeiten von „relativ“ hohen Zinsen müsste der Aktienmarkt eher schwächer werden, weil diese Renditen steigen, während die Rezessionsgefahr steigt. Deshalb ist es in meinen Augen nur eine Frage der Zeit, wann eine überfällige Korrektur ansteht.
Übrigens: die zweite September-Hälfte zählt zu den schwächsten Zyklen-Phasen im Aktien-Markt. Schauen wir einfach, ob es in diesem Jahr anders verläuft. Ich bleibe hartnäckig an den vermeintlich langweiligen Investments in Edelmetallen und insbesondere der Minen-Aktien. First Majestic Silver habe ich beispielsweise im www.SWISSMONDAY.de (Rainers Depot) kürzlich noch einmal nachgekauft.
Ein schönes Wochenende und gute Erholung wünsche ich!
Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur
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