Deutschland im politischen Chaos – Blick auf 2024


Nvidia und Amazon zu hoch bewertet – Deutschland im politischen Chaos – Blick auf 2024 – Inflationsausgleich durch Gold wahrscheinlich

Liebe Leser,
  
auf der einen Seite war es wieder einmal eine langweilige Handelswoche, weil in den USA aufgrund von Thanks Giving eine verkürzte Handelswoche stattfand. Die Wallstreet ist einfach nach wie vor mit Abstand der größte Finanzhandelsplatz der Welt. Doch während man sich mit einer eher langweiligen Handelswoche abfindet, brodelt es innerhalb der deutschen Regierung umso mehr als in den offiziellen Medien berichtet wird, obwohl selbst die Tagesschau über die Vollbremsung beim Staatshaushalt zumindest über die 60 Milliarden Euro aufklärte.
 
Der Trick ist zunächst aufgeflogen (wissen Sie ohnehin schon alles), sodass danach Finanzminister Lindner noch weitere Staatshaushalte eingebremst hat. Soweit ich informiert bin, handelt sich um bis zu 200 Milliarden Euro, die jetzt fehlen! Dabei startet ab 1.1.2024 das Bürgergeld durch. Nun, ich lebe in Asien und somit muss ich hier aufpassen, dass ich hier als „Outsider“ keine falschen Fakten streue.
 
In der letzten Ausgabe vom www.SWISSMONDAY.de (vergangener Montag) habe ich einmal mehr auf die extreme Abspaltung vom DAX gegenüber der deutschen Realwirtschaft hingewiesen. Prinzipiell sind international engagierte Unternehmen auch nicht so stark im Würgegriff der deutschen Regierung und haben Zugang zu den internationalen Finanzmärkten. Doch auch die internationalen Finanzmärkte haben sich über die letzten Jahre in eine Trauminsel der Phantasie entwickelt, was man an einem KGV von knapp 70 bei Amazon oder über 100 bei Nvidia sehen kann.
 
Nvidia hat auf den ersten Blick wieder einmal ausgezeichnete Zahlen vorgelegt und die Erwartungen übertroffen. Nun, wenn man in die Bilanzen schaut, dann erkennt man wieder einen Trick. Dieser heißt diesmal: „Ausstehende“ Forderungen (Accounts Receivables) in enormer Höhe. Das ist schon erstaunlich, dass ein solche Summen von 4,5 Milliarden US Dollar gegenüber dem Vorjahr um satte 1.637% explodiert sind. Der weitere Haken ist die schwächere Umsatzentwicklung für das nächste Quartal. Ich wiederhole mich hier nochmals: Das mit einer Billion US Dollar bewertete Unternehmen wird mit einem KGV von über 100 bewertet und kündigt einen Rückgang beim Umsatzwachstum an. Das ist ein heikles Thema, das für mich nochmals die Überbewertung bestätigt.
 
Noch einmal zum Thema „Bilanz-Tricks“ der „BIG Techs“, an welchen sich im Übrigen in noch größerem Ausmaß die Banken und Finanzunternehmen bedienen. Bilanz-Tricks gibt es dagegen wahrscheinlich weniger bei den Bau- Landmaschinenherstellern wie Caterpillar und John Deer. Beide müssen im 2-stelligen Bereich ihre Umsatzprognose senken. Das sieht in meinen Augen alles andere als eine BOOM-Wirtschaft aus, liebe Leser. Übrigens rede ich hier von der „hochgelobten“ Industrie-Macht den USA. Die Schulden explodieren nämlich nicht nur in Deutschland bzw. die Staatshaushalte hängen in der Luft, sondern auch in den USA. Die Kreditkarten-Verschuldung ist so hoch wie das Bruttoinlandsprodukt kleinerer Wirtschaftsnationen. Das kann doch nicht unendlich gut gehen.
 


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Nun, hier bin ich wieder bei meinem Lieblingsthema der Inflation. Die Milchmädchenrechnung von einer nominalen Abschwächung der Inflationsraten ist eine Art von mathematischem Unwissen. Denn durch das Heranziehen der bereits hohen Preise durch die Inflation im Vorjahr ist der neue Basiswert bereits hoch. Egal jetzt an dieser Stelle: Im nächsten Jahr explodiert die Inflation vor allem in Europa wieder und es vollzieht sich die 2.Welle, die bekanntlich stärker ist als die 1.Welle. (Erinnert man sich nur an einen Tsunami, der sich Welle für Welle weiter nach oben schaukelt)
 
Für mich ist Gold der einzig reale Inflationsausgleich. Und somit kann ich wieder nur auf meine Positionierung im Rainers Depot im www.SWISSMONDAY.de verweisen, in welchem ich Gold und Goldminen-Aktien extrem übergewichtet habe.
 
Wie geht’s an den Börsen weiter?
 
Mit dem „Hexensabatt“ am 15.Dezember ist dieses Börsenjahr (zumindest bei den Institutionellen) zu Ende. Sofern es jetzt nicht geopolitisch noch eine Eskalation gibt, sollte die Börse bis Anfang 2024 hinplätschern und auslaufen. Der Blick wirft sich jetzt schon auf das Jahr 2024. Vor allem politische Änderungen könnten bevorstehen, denn in den USA ist es ein Wahljahr.
 
Ich bleibe selbst gespannt und werfe mein Auge sehr stark auf die Entwicklung in Europa und Deutschland. Wäre die Entwicklung der deutschen Wirtschaft durch die Regierung nicht so existenziell fürchtend, dann wäre es ein ausgezeichneter Film. Vielleicht sollte man die Situation aus dieser Perspektive betrachten, weil danach wieder ein blühender Zyklus bevorsteht. Die Frage ist nur: „wie lange muss man durch das Tal der realwirtschaftlichen Tränen?“
 
Genießen Sie das Herbstwochenende und alles Beste!
 

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

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