DAX im Wochenverlauf auf Allzeithoch – Wackelt die Nvidia Aktie?


Zalando wird gefeiert – DAX im Wochenverlauf auf Allzeithoch – Wackelt die Nvidia Aktie? – Gold profitiert weiter von Zentralbankpolitik

Liebe Leser,
  
das tolle an der Börse ist, dass es selten langweilig wird. So auch in dieser Woche. Ich bleibe bei meinem alten Lieblingsspruch, auf den ich bald ein Copyright setze: „Die Börse steigt durch Hoffnung“. Im letzten Jahr sind die Börsen aufgrund erwarteter Zinssenkungen gestiegen. 7 Zinssenkungen hat man für 2024 erwartet – jetzt sind es nur noch 3. Aber auch das hält die Anleger nicht ab, dass eines Tages die Zinssenkung kommt. Prinzipiell wird alles gefeiert – egal ob die konjunkturellen und Unternehmensdaten positiv oder negativ sind. Der DAX hat mit 17.900 Punkten ein neues Allzeithoch erreicht.
 
Der größte Witz war meiner Meinung nach die Begründung für einen 19%-igen Tagesanstieg bei Zalando, weil die Aussichten exzellent seien. Für 2024 geht Zalando von einem Umsatzanstieg von 0 bis 5% aus. Also wenn das mal nicht eine super Nachricht ist? Nun, bevor ich jetzt ins lästern versinke, muss man natürlich auch die Realitätsbereinigung bei Tesla festhalten, die seit Jahresbeginn um über 25% an Wert verloren haben. Ob hier nun tatsächlich der Anschlag auf die Fabrik in Grünheide der Auslöser war, ziehe ich in Zweifel. Und wenn ich jetzt schon direkt im Thema bin, sollten wir uns über die künftige Entwicklung der Nvidia Aktie Gedanken machen. Die Zahlen von Nvidia waren ja in der Tat sehr toll. Doch wenn die Kurssteigerung ein Vielfaches des Gewinns ist, welches über dem Durchschnitt liegt, kann es zu einer Übertreibung führen. Am Donnerstagabend ist Nvidia um 4% auf einen Schlag gefallen. Im Chart kann man diese Bewegung kaum erkennen. Doch auf einem kleinen Charttechnik-Bild könnte man ein erstes Doppel-Top erkennen. Vielleicht ist dies der Beginn einer Korrektur?
 
Öl ist die große Überraschung für „Skeptiker“. Denn der Ölpreis hat zwischenzeitlich die 84 US Dollar-Marke geknackt. Ich verweise an dieser Stelle wieder einmal auf den www.SWISSMONDAY.de (Premium-Service), wo ich gleich 3 Positionen aus dem Öl-Business im „Rainers Depot“ eingebucht habe. Auch der Kupferpreis steigt. Diese Rohstoff-Indikatoren sprechen eher für ein globales Wachstum. Deshalb beobachte ich auch die volkswirtschaftliche Entwicklung in den Emerging Markets, denn in Indien läuft das Wachstum wie am Schnürchen. Also man kann die Weltwirtschaft nicht in einem begrenzten Rahmen wie Deutschland analysieren, die momentan gnadenlos abschmiert. Übrigens verweise ich beim deutschen Bruttoinlandsprodukt immer noch daraufhin, dass die GESCHÄTZTE Schattenwirtschaft in den letzten Jahren sukzessive angehoben wurde. Das heißt in einfachen Worten: die Statistik ist gefälscht.
 
Die Erzeugerpreise sind am Donnerstag in den USA deutlich stärker angestiegen als erwartet. Aber auch das nimmt – wie Eingangs erklärt – die Börse wieder als Hoffnung für die Zinsentscheidungen. Es ist einfach verrückt, muss ich als alter „Börsen-Hase“ an dieser Stelle wirklich sagen. Aber die Realität wird die Börse einholen. Entweder steigen die Preise weiter – dann geht bekanntlich die Inflation nach oben, oder die Unternehmen bleiben bei den alten Preisen und verlieren an Gewinnmarge. Wenn die Zentralbank jetzt in die erwartet wieder stärker steigende Inflation die Zinsen senkt, dann ist der Stimulus für explodierende Vermögens-Inflation schon vorprogrammiert. Das führt zu einem Verlust der Kaufkraft und daraus folgt, dass Gold steigt.


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Ich hoffe, dass ich diesmal die Begründung meiner Übergewichtung in Gold in kurzen Worten nochmals verfestigen konnte. Vor allem die Goldminen-Aktien haben sich vom Goldpreis abgekoppelt. Und zwar im negativen Sinn. Denn während der Goldpreis auf einem Rekordhoch notiert, liegen viele der großen Minen-Aktien bis zu 40% unterhalb ihres vorherigen Hochstands. Hier müssen sich früher oder später die Linien angleichen. Entweder der Goldpreis fällt oder die Goldminen-Aktien steigen, um das „Gap“ zu schließen. Meine Einschätzung dürfte Ihnen bekannt sein. Ich gehe davon aus, dass die Nachfrage bei Gold weiter zunimmt. Denn im Jahr 2023 litten Goldinvestoren an der sehr langen Seitwärtsbewegung, die jetzt nach dem Ausbruch positive Impulse bringen sollte.
 
Beim Beton-Gold – also Immobilien – sieht es in Deutschland nicht rosig aus. Sowohl Vonovia als auch die LEG Immobilien haben im letzten Jahr milliardenschwere Verluste verzeichnet. Dennoch erwarten die Konzerne in diesem Jahr eine steigende Mietnachfrage. Die gestiegenen Zinsen schlagen jedoch langsam aber sicher auf die Margen der Immobilien-Riesen. Das Volumen von Kauf- und Verkauf im Immobilien-Business ist auf einen jahrelangen Tiefstand gesunken. Vor allem die Käufer warten aktuell ab.
 
Wie geht’s an den Börsen weiter?
 
Es ist relativ simpel auf den Punkt gebracht, denn die Gier ist seit einigen Wochen deutlich über der Angst. Und so lange dieser Trend anhält, so lange wird es sich auch nach oben bewegen. Ich erinnere dennoch an die Gefahren, die am 11.März mit der Aussetzung des Bankenhilfsprogramms wieder voll in Takt sind. Die Gefahr, dass in den kommenden Monaten einige Banken zahlungsunfähig werden, ist hoch. Auch sind die Folgen der Pleiten von den Immobilien-Riesen Evergrande und Country Garden in China kaum im Gespräch. Aber hier sprechen wir auch von Milliarden, die bei Finanzinstituten abgeschrieben werden müssen. Nun, lassen wir uns weiterhin überraschen.
 
Ich freue mich schon wieder auf die nächste Woche und wünsche einen erholsamen Sonntag.

 

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

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