DAX im Freudentaumel auf Allzeithoch

DAX im Freudentaumel auf Allzeithoch – sind DAX-Konzerne staatlich subventioniert?

Liebe Leser,
  
ich habe mir mehrfach in dieser Woche meine Augen gerieben, weil ich die Entwicklung im DAX nicht ganz glauben wollte. Steigen die Nasdaq Werte, steigt der „technologielastige“ DAX (sarkastisch!) und fällt der Nasdaq und Dow Jones ist es auch egal. Denn der DAX steigt auch an Tagen, wenn nur der Bitcoin steigt. Also liebe Leser, es ist schon Wahnsinn. Ich glaube schon, dass der DAX heutzutage ein Vorlauf-Indikator für die Inflation ist. Denn aus konjunktureller und Unternehmens-Sicht, ist der Anstieg auf ein neues Allzeithoch nicht zu begründen.
 
Es ist trotzdem witzig – allerdings nicht für mein privates Trading-Depot, wo ich mit dem DAX-Short auf der falschen Seite liege. Aber deshalb empfehle ich auch solche Casino-Zocks nicht. Das ist schließlich mein kleines „Spiel-Hobby“. Aber beim Thema Inflation werde ich wieder richtig liegen. Denn ich habe schon im Jahr 2020 einen Inflations-Report geschrieben, der auch auf die 2. Welle in der Zukunft hinweist. Exakt an diesem Punkt sind wir JETZT!
 
Manch einer will sich jetzt fragen: „Wieso flitzt jetzt der Goldpreis nicht auf ein Allzeithoch?“ Nun, die Begründung ist ganz einfach: eine steigende Inflation senkt die Wahrscheinlichkeit von deutlichen Zinssenkungen. Aber auch hier ist den Aktienmärkten Wurscht-egal. Hauptsache die Aktien gleich den Inflations-Druck aus. Die Containerpreise explodieren. Innerhalb von nur 8 Wochen sind die Preise um über 100% gestiegen. Wer an dieser Stelle glaubt, dass sich dies nicht an den Kassenzetteln im Laden keine Auswirkung hat, müsste schon ein Multi-Millionär oder Bundestag-Politiker sein.
 
Was mich wirklich sehr in Anspannung bringt ist die hohe Nachfrage bei den Rüstungskonzernen. Rheinmetall ist einfach nicht mehr zu bremsen. Kein Wunder also, dass sich die Börse von der Realwirtschaft abkoppelt. Denn den Konsum können nur die Soldaten an den Bomben-Fronten spüren. Ist das nicht alles fatal? Es freuen sich tatsächlich Menschen, die an der Gewalt ihre „Brötchen“ verdienen! Und das Ganze auch noch auf Kosten neuer Schulden und steigenden Steuern. Nun, an dieser Stelle bin ich vielleicht zu modern eingestellt. Apropos Moderne: Siemens Energy ist eine Totgeburt und kann sich nur durch staatliche Subventionen im DAX 40 halten. Bald kommt wahrscheinlich auch noch die halbverstaatlichte Uniper Group in die größten Firmen Deutschlands. Liebe Leser, das ist KEINE Realwirtschaft mehr, welche die Börse hier abbildet. Das ist quasi ein Abbild der Steuer-Gewinner. Uniper hat jetzt durch die gestiegenen Preise einen Gewinn von über 1 Milliarde Euro erwirtschaftet. Der größte Profiteur von den gestiegenen Preisen ist jener, der die Steuern auf diese gestiegenen Energie-Preise einnimmt.
 
Sie lesen wahrscheinlich in den letzten Zeilen meinen Frust heraus. Denn durch Zwangsregulierungen werden die Unternehmen zunehmend in die Hände des Staates und somit Steuer-Finanziert getrieben. „Freie Unternehmen“ wählen dagegen den Weg ins Ausland. Dazu gehört längst Linde, die früher das Schwergewicht im DAX war. Heute ist die Gesellschaft nicht nur in Irland mit Hauptsitz ansässig, sondern hat sich auch von der Deutsche Börse abgewendet und notiert jetzt nur noch in New York. Ich will an dieser Stelle nicht rumhacken wie ein wild gewordenes Huhn, obwohl ich selbst Hahn mit Nachnamen heiße. Aber es ist doch mittlerweile klar, dass es um den Wohlstandverlust geht und nicht um logische Wachstumspolitik.

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Am Donnerstag sind die Inflationsdaten in den USA gemeldet worden, die etwas höher als erwartet ausgefallen sind. Aber für die Wallstreet war es dennoch positiv und man kann durchaus von einem „Short Squeeze“ sprechen, weil doch einige Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischt wurden und somit die Aktienmärkte nach oben getrieben hat. Aber wie verrückt die Märkte spielen deuten durchaus auf ein Deja vue von Nervosität vor einer herben Korrektur hin. Die Aktien in den USA zeigen extreme Ausschläge nach den Zahlen. Mittlerweile sogar meist im 2-stelligen Bereich. Wie bei Dell, die nach den Zahlen um 20% gestiegen oder in der Vorwoche Super Micro oder ARM mit einem Tagesanstieg von über 30%. Das sind Prozente, die durchaus an das Jahr 2000 erinnern.
 
Wie geht’s an den Börsen weiter?
 
Ich habe Eingangs schon erklärt, dass ich privat auf der Short-Seite erwischt wurde. Naja, so ist es eben, wenn man sich in ein „Online-Casino“ begibt. Und deshalb will ich an dieser Stelle auch keine Empfehlungen abgeben, die ich lieber im „geschlossenen Rahmen“ vom www.swissmonday.de mache. Aber in der nächsten Woche kommt eine weitere Palette von Konjunkturdaten, die den Markt durchaus in eine weitere Volatilitäts-Stufe bringen könnten. Es ist auf alle Fälle sehr spannend. Wer die Börse als Spiel sieht, sollte lieber mit Kleingeld „zocken“. Wer richtig investiert, muss das Cash-Management und Vermögens-Allokation betreiben. Dann wird sich auch langfristig das Vermögen vermehren. Wichtig ist nur, dass man damit die Inflation schlägt.
 
Auf ein schönes Wochenende! – Genießen Sie die Tage und alles Liebe aus Asien,