ARM und Super Micro im Flugmodus – Thyssen Krupp, Heinz Ketchup und Pepsi schwach – Uniper erzielt Milliarden-Gewinn – DAX während der Rezession auf Allzeithoch
Liebe Leser,
während sich die Finanzmarkt-Strategen über die bevorstehende Bankenkrise die Murmel zermürben, befinden sich die Aktien-Märkte auf der Hochzeit. Die Sektkorken fliegen und jener, der auf die künstliche Intelligenz gesetzt hat, lässt sich zu Recht feiern. Es ist richtig: ARM (jüngst durch Softbank ist der britische Chip-Hersteller an die Börse gegangen) schießt durch die Decke und Super Micro Computer schlägt beinahe alle Rekorde. Die Ausschläge an den Aktienmärkten während der Berichtssaison erinnern mich schon an das Dotcom-Jahr in 2000, als es nur eine Richtung gab.
Es läuft wie am Schnürle. Das ist auch bei Strategie Kapital AG so, da ich diese Aktie hier im www.SWISSMONDAY.de in meinem 10.000 Euro-Depot habe. Bislang ist ARI Motors noch nicht so richtig angesprungen, was an den fehlenden Nachrichten-Meldung liegt. Hier muss ich allerdings auch zugeben, dass wir bei ARI nicht über einen Multi-Milliarden-Konzern sprechen, sondern vielmehr über einen extrem unterbewerteten Nebenwert. Deshalb: entspannt zusehen und danach die Gewinne einstreichen.
Beim Thema Gewinne einstreichen geht es aktuell einigen Konsumgüter-Kandidaten wie Heinz Ketchup oder Pepsi an den Kragen. Die Inflation scheint die Früchte in den Bilanzen oder G+V zu tragen. Denn die Umsätze und Gewinne sehen bei Konsumgüter-Unternehmen nicht rosig aus. Dagegen stehen eher Verluste bzw. Rückgänge, welche den Investoren ganz und gar nicht gefallen. Auch auf anderen Ebenen des produzierenden Gewerbes, wie Thyssen Krupp, kommen jetzt die politischen Entscheidungen ans Tageslicht. Die Verluste weiten sich aus! Und die großen Konzerne in Europa hüpfen wie Karnickel im Viereck, um noch einen Ausweg aus dem politischen Spießrutenlaufs zu finden.
Wer jedoch aktuell schlau „war“ hat auf Rüstungskonzerne wie Rheinmetall oder RENK sowie Aktien aus der künstlichen Intelligenz gesetzt. Bei Rüstungskonzernen muss man übrigens angesichts der gestiegenen „Verteidigungs“-Etats kein Schlaumeier sein! Man kann blindLinks diesen Aktien vertrauen, weil das Kapital in diese Unternehmen fließt. Es ist also kein freier Wettbewerb, weil die Regierungen die Auftraggeber zum vermeintlichen Schutz der Bevölkerung sind. Naja, wenn man sich hier nicht zu weit aus dem Fenster lehnt?
Wenn ich schon beim Thema „Regierung“ bin, dann haut mich natürlich das Ergebnis vom teilverstaatlichen Energieversorger Uniper um. Uniper erhielt aufgrund der politischen Fehl-Entscheidungen Finanzspritzen und dadurch erhielt der Staat entsprechende Anteile. Uniper hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinn von über 1 Milliarde Euro erreicht. Die gestiegenen Preise für Energierohstoffe wurden ganz einfach an die Endverbraucher abgegeben und durch die gestiegenen Energiepreise hat der Staat durch die Exponential-Steuer gleich 2x abkassiert. So läuft leider das Spiel mit dem Geld.
Die Berichtssaison ist übrigens noch nicht ganz vorbei. In der kommenden Woche stehen weitere interessante Daten an, die uns einen breiten Überblick zur realwirtschaftlichen Situation bieten. Dazu zählen Mercedes, Nestle, Carrefour, Rio Tinto, Allianz, BASF, Deutsche Telekom, Rhön Klink, Fresenius. Es wird also eine spannende DAX-Woche. Am Ende des Tages kommt der alte Wahlspruch: alles ist in den Kursen schon eingepreist. Manchmal kriege ich mich vor Lachen nicht mehr, wenn man sich die Mühe macht und die Bilanzen im Detail studiert. Doof an dieser Sache ist nur, dass in den Konzern-Bilanzen die Tochtergesellschaften „konsolidiert“ sind. Da müsste man nun jegliche Bilanzen der 100ten von Tochtergesellschaften durchackern. Bei Mercedes wäre es beispielsweise die Mercedes Benz Bank (eine 100%ige Tochtergesellschaft von Mercedes Group). Sie sehen schon, dass dieses Konzern-Wirr-Warr selbst die besten Analysten hinters Licht führen kann.
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