Apple und PayPal im Korrekturmodus – Rezession nach Zinsentscheidung offiziell angesprochen


 
Apple und PayPal im Korrekturmodus – Rezession nach Zinsentscheidung offiziell angesprochen – Erwartungen für die kommende Berichtssaison
 
Liebe Leser,
 
die Börsen schauen immer in die Zukunft und so war die Verkaufswelle nach der Zinsentscheidung in den USA kein Wunder. Die 0,75% Zinserhöhung war erwartet. Daraufhin stiegen zwar die Aktien für kurze Zeit, aber schnell wurde dem Markt klar: die Rezession steht unweigerlich vor der Tür.
 
Vor der Tür steht übrigens jetzt auch die Berichtssaison für das 2.Quartal. Ich freue mich schon drauf, weil es jetzt die tatsächliche Entwicklung der Großkonzerne der letzten 3 Monate zeigt. Noch heftiger werden die Erwartungen für das 3. und 4. Quartal. Die Leser vom www.SWISSMONDAY.de kennen meine Einschätzung. Denn eine Rezession ist nach meiner Einschätzung – habe ich bereits im Jahresausblick 2022 angekündigt – ist nicht mehr vermeidbar. Eine Rezession KANN NICHT spurlos an den Weltkonzernen vorübergehen.
 
Ein erster Vorgeschmack hat die Kursentwicklung bei Apple gezeigt. Auf Tagesbasis verlor die Aktie des weltweit größten Unternehmens teilweise um über 4%. Es ist nicht nur der Gesamtmarkt, der auch Apple nach unten gezogen hat. Vielmehr werden schon erste Analystenstimmen laut, dass Apple seinen Ausblick für das 3. Quartal nach unten anpassen muss. Dies teilt sich auch mit der Stimmung in meinem privaten Umfeld. Hier habe ich eine private Umfrage gestartet, ob noch in diesem Jahr der Kauf eines neuen Mobilfunkgeräts geplant ist. Die Antwort war eindeutig! Die meisten wollen ihr Geld lieber erst einmal zurückhalten.
 
Diese Zurückhaltung dürfte jetzt zunächst einmal die Inflation durch eine Rezession abgelöst führen. Natürlich bleibt die Inflation hoch, aber weitere Steigerungsraten von über 8% in den USA sehe ich ab 2023 nicht mehr in diesem Ausmaß. Dafür werden die Unternehmen von einer Abschwächung im Konsumentenverhalten betroffen sein. Die Zulassungen von Neufahrzeugen sind im Mai in Europa gegenüber dem Vorjahr um über 11% gesunken. Das sind schon erste Anzeichen. Wie heftig diese Auswirkungen auf die Aktienmärkte bzw. Aktienkurse ausfallen werden, müssen wir abwarten. Denn parallel sind die Unsicherheiten über die kommenden Ereignisse im geopolitischen Terrain sehr groß.

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Kaum jemand spricht noch über die massiven Gefahren und Probleme in China. Evergrande, Chinas zweitgrößter Immobilienkonzern, ist quasi Pleite und wird einen Dominoeffekt auslösen. Momentan bestimmen schlichtweg andere Themen die Finanzmedien. Aber auch die Covid-0 Strategie ist ein Wahnsinn. Inlandsflüge sind auf eine Belegung von nur noch 15% geschrumpft. Eine Reihe von Einzelhändler haben bereits aufgeben müssen. Daneben hört man aus dem Hintergrund, dass anscheinend weiterhin Pläne zum Einmarsch Chinas in Taiwan laufen.
 
Doch ein zentrales Thema bleibt die hausgemachte Energiekrise. Joe Biden hat den Energie-Notstand ausgerufen und Habeck aus Deutschland will notfalls Energiesparmaßnahmen mit gesetzlichen Vorgaben umsetzen. Jeder weiß, dass bei solchen Ansagen die Wahrscheinlichkeit auf eine tatsächliche Umsetzung relativ hoch ist. Der Bayer-Vorstand und andere Vorstände aus der deutschen Industrie melden sich immer mehr zum Thema Gas- und Energieversorgung zu Wort. Sollte weiterhin weniger Gas aus Russland fließen, so wird es unumgänglich zu einem Produktionsengpass in der deutschen Schwerindustrie führen.
 
PayPal und Nvidia haben übrigens massive Kursverluste verbucht, obwohl jeweils die Umsätze stark gestiegen sind. Es wäre jetzt dennoch der Griff in ein fallendes Messer. Aber ich habe mir diese zwei Aktien schon einmal die Watchlist gelegt. Wer sehr langfristig investiert kann zum jetzigen Zeitpunkt durchaus schon ein paar Positionen aufbauen. ABER!, mit der Gefahr weiterer Kursverluste und man braucht dann weitere Liquidität für den Nachkauf. Liquidität habe ich in den letzten Ausgaben immer wieder ein als entscheidende Strategie bezeichnet. Denn man kauft schließlich am besten, wenn es billig ist und nicht an einem Punkt, an welchem die „Großen“ Kasse machen.
 
Wie geht’s an den Börsen weiter?
 
Die Kurse sind seit Jahresbeginn schon deutlich zurücklaufen. Tatsächlich kann man kurzfristig von einem überverkauften Markt sprechen. Doch ich traue dem Braten einfach nicht, weil man immer noch die erwarteten Gewinne in den jetzigen Aktienbewertungen zu Rate zieht. Sollte hier eine negative Anpassung während der nächsten Berichtssaison kommen, schließe ich eine weitere Abwärtswelle nicht aus. Wir alle sind keine Hellseher. Allerdings hat der über 40 Jahre anhaltende Bullenmarkt jetzt entscheidende Macken erhalten.
 
Ich bleibe weiterhin auf der defensiven und vorsichtigen Seite sowie nach wie vor bei einer Übergewichtung bei Rohstoffen, die ich ausführlicher im www.SWISSMONDAY.de darstelle.
 
Ein schönes Wochenende und bis bald,

Ihr
Rainer Hahn
Chefredakteur

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